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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 903]
https://id.smb.museum/digital-asset/5008255 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Frau Luise Mila

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Beschreibung

»Dort aber, wo Hummel Freundschaft oder Neigung mit der dargestellten Person verband, schuf er Werke, die zum Besten, was er geschaffen hat, gehören«, schrieb der Biograph und Enkel Georg Hummel über den Maler Johann Erdmann Hummel. Vor dem Porträt der Luise Mila (1771–1858), in deren Haus der Künstler ein und aus ging, »spürte man Herzenstöne. Es ist im Aufbau und in der Delikatesse der stofflichen Malerei ein Meisterwerk« (G. Hummel, Der Maler Johann Erdmann Hummel, Leipzig 1954, S. 39). Das Bildnis »Frau Luise Mila« wurde gemeinsam mit dem ebenfalls von Hummel gemalten Porträt des Ehemannes »Guillaume Mila« 1934 aus dem Besitz der Nachkommen der Familie zum Kauf angeboten. Drei Jahre später erwarb die Nationalgalerie »Frau Luise Mila«, nicht jedoch das Bildnis ihres Ehemannes (heute Österreichische Galerie Belvedere, Wien).
Die Familie Mila war hugenottischer Abstammung. Guillaume Mila (1764–1833) wirkte als Prediger der französisch reformierten Gemeinde Berlins und als Geschichtsschreiber. Er lehrte an der Universität Französisch, war Justizrat und ein bekannter Autor. Befreundet mit Daniel Chodowiecki und Alois Hirt, war sein Haus ein Treffpunkt von Berliner Künstlern und Intellektuellen. Charlotte Luise Mila, geborene Savary, war die Tochter des Hofgoldschmieds Friedrichs des Großen. Hummel pflegte als Lehrer und Freund des eine künstlerische Laufbahn einschlagenden Sohnes Paul Mila enge Kontakte zur Familie.
Streng architektonisch, mit deutlicher Betonung der Mittelachse gestaltete Hummel das Bildnis der »Luise Mila«. Ihre unbeweglich erscheinende Haltung wird belebt durch eine subtile Farbgebung und die wunderbar präzise Ausführung von Spitze, Brokatschal und Schmuck. Mit genauer Beobachtungsgabe ist auch der Ausblick im Hintergrund, aus dem Fenster der Mila’schen Wohnung an der Ecke Dorotheen-/Universitätsstraße gegeben: Im Licht einer klaren dunstlosen Atmosphäre sind links die Universität – noch ohne Seitenflügel – und rechts das alte Akademiegebäude an der Straße Unter den Linden zu sehen, gegenüber das Palais Wilhelm vor dem Umbau durch Langhans den Jüngeren, im Hintergrund der Französische und der Deutsche Dom. Das Wohnhaus der Milas ist nicht erhalten, an seiner Stelle wurde ein Seminargebäude der Universität errichtet.
Die archaische Strenge der Komposition, die klare Farbig- und reiche Stofflichkeit des Hummelschen Gemäldes lassen altniederländische und altdeutsche Einflüsse erkennen. Zur Entstehungszeit des Bildnisses, 1814 bis 1815, war im Gedenken an Preußens gefallene Helden in der Berliner Akademie eine Ausstellung von aus Paris zurückgekehrten Kunstwerken zu sehen, darunter Hans Memlings vielbeachtetes Altargemälde »Das jüngste Gericht« (heute Muzeum Narodowe w Gdańsku). Ein Jahr später, 1816, reiste Hummel gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Friedrich Bury nach Holland und Belgien. Dort beeindruckte ihn vor allem die Kunst Jan van Eycks. Noch im gleichen Jahr schuf er mehrere Kopien nach Alten Meistern, u. a. ein »Damenbildnis« nach Bartholomäus van der Helst (Verbleib unbekannt, vgl. G. Hummel, ebd., S. 39). | Birgit Verwiebe

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 86 x 73 cm; Rahmenmaß: 100 x 86 x 8 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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