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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 504]
https://id.smb.museum/digital-asset/5020103 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Legende (Maria begegnet einem Hirtenknaben)

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Beschreibung

Etwa um dieselbe Zeit, in der die naturalistischen, religiösen Gemälde von Fritz von Uhde noch von der zeitgenössischen Kritik aufgrund der Übertragung der Heilsgeschichte in die Gegenwart und das Milieu der armen Leute aufs heftigste verrissen wurden, schuf Scheurenberg das idealisierend legendenhafte Bild »Maria begegnet einem Hirtenknaben« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 504). Das Motiv der Begegnung der Muttergottes mit Holzfällern, Hirtenknaben oder armen Mädchen kommt in Märchen- oder Legendenstoffen vergleichsweise häufig vor und war im 19. Jahrhundert nicht zuletzt in den zahlreichen, in der Nachfolge der Brüder Grimm erschienenen Anthologien zu Erzählgut ›aus dem Volk‹ verschiedentlich verschriftlicht worden. Johann Krainz hielt in der Sammlung »Mythen und Sagen aus dem steirischen Hochlande« (1880) beispielsweise die Legende von dem Hirtenknaben auf dem Frauenberge fest, der sich nichts sehnlicher wünschte, als vor einem Bild der Muttergottes Andacht zu halten. Da er aber Schafe hüten mußte und den Marienaltar nicht aufsuchen konnte, erschien ihm im Feld die Muttergottes selbst. Eine ähnlich zu deutende Szene dürfte auch Josef Scheurenberg vorstellen: Auf einer sattgrünen Wiese ist der Knabe vor der Muttergottes auf die Knie gesunken und reicht dem nackten Jesusknaben drei Pusteblumen.
Lobte Friedrich Pecht anläßlich der Jahresausstellung der Münchner Künstlergenossenschaft 1893 die »köstliche Idylle« noch als »trefflich […] durch seine ächt [sic!] deutsche Schönheit« (in: Die Kunst für Alle, 9. Jg., 1893, H. 3, S. 35), so hatte sich zwanzig Jahre später der Kunstgeschmack entschieden gewandelt und der Berliner Kunsthistoriker Julius Elias tat die »religionsmalerischen Versuche« des jüngst verstorbenen Künstlers als »von süßlicher Art« ab (in: Kunst und Künstler, 13. Jg., 1915, H. 8, S. 382). Ausgestellt auf der Weltausstellung in Saint Louis 1904, reproduziert als chromolithographischer Wandschmuck sowie in populären Zeitschriften wie »Vom Fels zum Meer« 1895 und wenigstens um ein weiteres Mal vom Künstler selbst wiederholt (vgl. »Maria mit dem Kinde«, Nationalgalerie, Inv.-Nr. NG 48/80), zählt das Bild zu seinen erfolgreichsten Arbeiten. | Regina Freyberger

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 205 x 173 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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