Im Winter 1834 lernte der sieben Jahre jüngere Adolph Menzel (1815–1905) durch Vermittlung des Tapetenfabrikanten Carl Heinrich Arnold den Genremaler Eduard Meyerheim in Berlin kennen. Die beiden so unterschiedlichen Maler verband bald eine enge Freundschaft; gerade in den späten 1830er Jahren standen sie in regem, auch künstlerischem Austausch (vgl. E. Meyerheim, Eine Selbstbiographie, Berlin 1880, S. 50, Anm.; Adolph Menzel, Briefe, Bd. 1, Berlin 2009, S. 94). Das fein ausgeführte, kleinformatige Brustbildnis Meyerheims dürfte in dieser Zeit entstanden sein. Es zeigt den jungen Menzel in leichter Untersicht im Profil, ernst, mit wachem, in die Ferne gerichteten Blick. Als Bild des geschätzten Freundes blieb es bis zum Ankauf für die Nationalgalerie im Jahr 1884 im Besitz der Familie Meyerheim.
Der Maler Eduard Magnus porträtierte Menzel in dieser Zeit ebenfalls: Eine Zeichnung aus dem Jahr 1837 (Kupferstichkabinett, Berlin) zeigt ihn in Hut und Mantel, gleichfalls mit ins Profil gedrehtem, jugendlichem Gesicht. Menzel dürfte hier etwa so alt sein wie in Meyerheims Bildnis. Magnus’ Brustbildnis aus dem Jahr 1843 (Privatbesitz) gibt dann, so Claude Keisch, bereits einen wenige Jahre älteren, selbstbewußteren Menzel (vgl. Adolph Menzel 1815–1905, Ausst.-Kat., Berlin 1997, S. 69–70). | Regina Freyberger
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