Schon von früher Jugend an war Franz Krüger häufig Gast bei den Stallmeistern der königlichen Marställe und studierte dort die Anatomie der Pferde. Auf diese Weise erwarb er sich Kenntnisse von der Individualität der Tiere, ihres Ausdrucks und ihrer Merkmale. Gemeinsam mit dem Pendant »Ausritt zur Jagd« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 123) hatte der Stifter der Nationalgalerie Joachim Heinrich Wilhelm Wagener 1818 »Heimkehr von der Jagd« erworben. Zu sehen ist ein von Schnee bedeckter Innenhof, von dem aus drei Pferde – eines trägt eine wärmende, mit den Initialen »S.M.« bestickte Decke – in die Stallungen gebracht werden. Der die Pferde führende Stallmeister trägt in der linken Hand einen erlegten Hasen. Aus einer Tür rechts tritt ein Knecht hinzu, der die erschöpft wirkenden Hunde versorgt. Warmes Abendlicht beleuchtet die Szene und läßt das Fell der Tiere sowie Schneepartien erstrahlen. Krügers Komposition, in der die starre architektonische Hofumgrenzung spannungsreich mit den Bewegungen der Pferde und Hunde kontrastiert, wurde mehrfach wiederholt. Eine unsignierte Variante befand sich in der Sammlung von Max Liebermann (45,5 × 61 cm, Verbleib unbekannt; vgl. K. H. Janda, in: Forschungen und Berichte, Bd. 15, 1973, S. 129, Abb. 36). Eine weitere Wiederholung existierte in Kopenhagener Privatbesitz (vgl. Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775–1875, Ausst.-Kat., Berlin 1906, Kat.-924). | Birgit Verwiebe
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