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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [W.S. 53]
https://id.smb.museum/digital-asset/4806042 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Mondaufgang am Meer

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Beschreibung

Tages- und Jahreszeitenzyklen besaßen im geistigen Kosmos Caspar David Friedrichs einen besonderen Stellenwert. Wie auch andere Künstler der Romantik verknüpfte er mit dem Thema des Zeitenwandels eigene Erfahrungen der Lebensentwicklung zwischen Geburt und Tod. Auf diese Weise empfanden die Romantiker deutlich den Rhythmus, der den Menschen selbst, die Naturerscheinungen und das kosmische Geschehen trägt und formt.
Als Abendbild seines Tageszeiten-Diptychons malte Friedrich »Mondaufgang am Meer«. Silbrige Reflexe des nächtlichen Gestirns leuchten auf der Wasserfläche. Die Scheibe des Vollmondes ist hinter den Wolkenbänken über dem Horizont halb verborgen, wie aus einem Wolkentor bricht sein Licht hervor. Zwei Frauen und ein Mann haben sich auf Gesteinsbrocken am Ufer niedergelassen und schauen zum Mond, in die Ferne, hin zu den beiden Segelschiffen. Ihre dunklen Silhouetten rhythmisieren die Lichtflächen von Meer und Himmel. »Sie spüren das Heranspülen und Verfluten, den seltsamen Vorübergang der Erscheinungen, das Mysterium ihres Woher und Wohin. Die Schwere des Elementaren dringt in die andächtigen Herzen und füllt sie mit Stummheit der Steine. Doch desto reisiger [sic!] geht ihr Sinnen dem wunderbaren Schein nach, Sehnsucht trägt sie der Ferne zu« (W. Wolfradt, Caspar David Friedrich und die Landschaft der Romantik, Berlin 1924, S. 24–25).
Von dem Gemälde geht eine tröstliche Stimmung aus, die sich durch die Geborgenheit der drei Gestalten in wärmender Gemeinschaft und durch die heimkehrenden Schiffe vermittelt. Zugleich aber wird die Unermeßlichkeit des Universums spürbar. Ist im Morgenbild »Einsamer Baum« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 52) die Hinwendung zum diesseitigen Leben vorherrschend, erscheint im Abendbild das Naturschauspiel mit dem Mond als Zeichen der Hoffnung in überirdischer Schönheit und führt die Gedanken hin zu Ahnungen. | Birgit Verwiebe

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 55 x 71 cm; Rahmenmaß: 74,8 x 90,4 x 11 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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