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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 68]
https://id.smb.museum/digital-asset/4380487 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Rückzug der Franzosen aus Rußland 1812

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Beschreibung

Großformatige Gemälde, die keine siegreiche Schlacht, sondern eine Niederlage darstellen, waren noch Mitte des 19. Jahrhunderts umstritten. Adolph Menzels »Friedrich II. und die Seinen bei Hochkirch« (1856, Nationalgalerie, Kriegsverlust) hatte allerdings für Franz Adam den Boden bereitet, und so zeigt der Künstler in düsteren Farben das von den Kämpfen und vom russischen Winter aufgeriebene französische Heer Napoleons auf dem entbehrungsreichen Heimweg. Es war nicht das erste Schlachtenbild dieser Art: Franz Adams Hauptwerk, »Rückzug nach der Schlacht bei Solferino in Italien« (1859, Verbleib unbekannt), das unmittelbar unter den Eindrücken des Sardinischen Krieges entstanden war, zeigt ähnlich drastisch die Niederlage der Österreicher. Es hatte viel Lob geerntet, sich aber über Jahre hinweg als unverkäuflich erwiesen. Der Rußlandfeldzug war als historisches Ereignis zur Darstellung der Schrecken des Krieges besser geeignet, außerdem waren Tragik und Scheitern Napoleons untrennbar mit den Legenden um den französischen Herrscher verknüpft.
Da Franz Adam für die Darstellung nicht auf eigene Anschauungen zurückgreifen konnte, variierte er ein Gemälde seines Vaters Albrecht Adam von 1840, der 1812 als Schlachtenmaler beim Rußlandfeldzug mit dabeigewesen war (versteigert bei Dobiaschofsky, Bern, Mai 2007). Franz Adam ist im Vergleich zu seinem Vater vom Ansatz her realistischer, auch kritischer. »Eigentlich«, so schrieb er an seine Frau Ida am 1. Juli 1866, »liegt etwas Unbehagliches in diesem Kriegsleben und hier erscheint mir der Schlachtenmaler wieder als schändlich« (zit. nach: Albrecht Adam und seine Familie, Ausst.-Kat., München 1981, S. 82). Zwölf Jahre später, nach dem Deutsch-Französischen Krieg, bei der Vorbereitung eines Gemäldes zur Schlacht von Sedan, ist von dieser kritischen Haltung nur noch wenig zu spüren. »Es sieht sich doch bei Gott für uns besser an«, schrieb er 1877 an Max Jordan, den Direktor der Nationalgalerie, »wie die Franzosen in Fetzen geschossen werden als die Deutschen« (zit. nach: Kunst recherchieren, Berlin 2010, S. 79). | Regina Freyberger

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 119,5 x 194,5 cm; Rahmenmaß: 160 x 236 x 12 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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