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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 73]
https://id.smb.museum/digital-asset/4988821 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Das letzte Abendmahl

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Beschreibung

Angestoßen durch die Leben-Jesu-Forschung von Ernest Renan und David Strauß vollzog sich seit den 1860er Jahren ein Wandel in der religiösen Malerei. Als neutrales Zeitdokument stand die Bibel nun offen für Interpretation und ließ sich wie jedes andere Ereignis der Menschheitsgeschichte historisieren und aktualisieren. Der Düsseldorfer Akademieprofessor Eduard von Gebhardt gehörte neben Fritz von Uhde zu den wichtigsten Erneuerern der religiösen Kunst dieser Zeit. Das monumentale Bild »Das letzte Abendmahl« zählt zu seinen Hauptwerken und wurde in der zeitgenössischen Presse kontrovers diskutiert.
In der Komposition ist das Bild an die von Leonardo da Vinci geschaffenen Prototypen angelehnt (Santa Maria delle Grazie, Mailand), dabei aber im Bemühen um einen neuen, spezifisch protestantisch-deutschen Stil in die Reformationszeit versetzt. Diese Zeit galt der damaligen protestantischen Gesellschaft als nationale Blütezeit und Gebhardt, Kind einer estnischen Pastorenfamilie, dürfte dieses Verständnis geteilt haben. In zahlreichen Skizzen bereitete er das Bild seit 1868 vor (vgl. C. B. Gries, Eduard von Gebhardt, Aachen 1995, S. 244–245). Den betont individualisierten Gesichtern der Jünger legte er beispielsweise Studien estnischer Bauern zugrunde und setzte dem für religiöse Kunst eigentlich verbindlichen Idealismus damit einen bis dahin ungesehenen Realismus entgegen. Auch farblich folgte er nicht der Tradition der Nazarener, sondern wählte ein gedämpftes Kolorit und eine ruhige, auf Symmetrie bedachte Komposition.
Das 1872 für die Nationalgalerie angekaufte Bild wurde auf den Weltausstellungen in Wien 1873 und Paris 1878 gezeigt und begründete Gebhardts internationalen Ruf. Das Thema des Abendmahls griff er erneut für die Wandmalereien der Friedenskirche Düsseldorf (1899–1906, im Zweiten Weltkrieg zerstört) sowie für ein Tafelbild von 1905 (Niedersächsisches Landesmuseum Hannover) auf. | Regina Freyberger

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 193 x 304,5 cm; Rahmenmaß: 228 x 349 x 6 cm

Links/Dokumente

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Objekt aus: Nationalgalerie

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