Als eines der ersten Bilder erwarb das neugebildete Ministerium für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung im Dezember 1918/Januar 1919 aus der Herbstausstellung der Berliner Secession das Bild „Sommertag“ des heute nahezu unbekannten Malers Paul Bach. Fast alle ersten Ankäufe des Ministeriums waren wenig spektakulär. Zum einen stand dafür die Absicht „Aber freie Bahn allen ‚Richtungen’ und – was wichtiger ist – allen Persönlichkeiten schaffen, auch denen, die bisher im Schatten stehen mussten: das wollen wir allerdings!“, wie der erste Kultusminister Konrad Haenisch in einem Grundsatzpapier im November 1918 formuliert hatte. (Zit. nach Kristina Kratz-Kessemeier, Kunst für die Republik. Die Kunstpolitik des preußischen Kultusministeriums 1918 bis 1932, Berlin 2008, S. 34), zum anderen dienten die ersten Ankäufe auch dazu, nach dem Krieg notleidende Künstler zu unterstützen, Künstlerförderung durch Ankauf von Werken. Paul Bach starb jung schon 1919.
Die Darstellung, stilistisch zwischen Impressionismus und Expressionismus angesiedelt, zeigt einen Waldsee mit Badehütte und Badenden auf dem Steg und im Wasser, Wiesenflächen und einen bewaldeten Berg im Hintergrund. Das Bild mag eine Erinnerung an den langen Aufenthalt des Malers in Süddeutschland sein, Bach war zehn Jahre in München tätig, bevor er sich in Berlin niederließ. | Angelika Wesenberg
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