Die kühne (inhaltlich an Leibl erinnernde) Ölstudie zeigt eine junge Bäuerin, die über ihre Schulter hinweg aufmerksam aus dem Bild blickt. Das undatierte Werk läßt sich (auch mangels Œuvrekatalog) kaum zeitlich einordnen. Meyerheim unternahm noch vor dem Parisaufenthalt 1866/67 erste Reisen durch Deutschland, Tirol und die Schweiz, Holland und Belgien und skizzierte dort eifrig, was ihm ins Auge stach. Die junge Frau mit ihrem roten, bestickten Kopftuch mag er in diesem Zusammenhang gesehen haben. So verzeichnete Friedrich Boetticher für die 1880er und 1890er Jahre verschiedene Bilder mit Tiroler und Schweizer Motiven (vgl. Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. 2/1, Dresden 1898, S. 50). | Regina Freyberger
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