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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 1013]
https://id.smb.museum/digital-asset/4994336 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Sommer

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Beschreibung

1866, beim Malen der Ansicht der Kirche Saint Germain l’Auxerrois (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 984) schwankte Claude Monet noch zwischen einer dunkeltonigen, korrekten Architekturvedute und der Auflösung der Figuren im Licht. Es entstand ein Frühwerk des Impressionismus. Der helleuchtende »Sommer« von 1874 nun, acht Jahre später entstanden, kann als ein Programmbild des Impressionismus angesehen werden. Im Frühjahr 1874 hatten Monet und seine Freunde ihre vom offiziellen Salon zurückgewiesenen Bilder erstmals bei dem Fotografen Nadar auf dem Boulevard des Capucines in Paris ausgestellt. Eine Kritik von Louis Leroy in der Zeitung »Le Charivari« vom 25. April 1874, die sich auf das Bild von Monet »Impression – Sonnenaufgang« von 1872 (Musée Marmot¬tan Monet, Paris) bezog, brachte ihnen den Spottnamen ›Impressionisten‹ ein. Eine bis heute berühmte Kunstrichtung hatte ihren Namen gefunden.
Zu den im Sommer 1874 entstandenen Bildern Monets gehört dieser sonnenflirrende weite Wiesengrund mit den dunstig blauen Bergen in der Ferne. Monet hat das Gras, die Bäume, die Berge und die Figuren mit kurzen, farbigen, besonders zart und dünn aufgetragenen Pinselstrichen festgehalten. Sie geben das helle Licht und die atmosphärische Stimmung überzeugend wieder. So ist ein Werk entstanden, in dem die Menschen – Monets Frau Camille, sein Sohn Jean und entfernter noch eine dritte Person – zwar durch ihre helle Kleidung Akzente setzen, aber nicht genauer erfaßt sind als die windbewegten Bäume oder die farbigen Schatten auf dem gelben Gras. Es ging Monet, wie Leroy richtig erkannt hatte, um die reine Impression. Paul Cézanne wird später Ambroise Vollard gegenüber äußern, Monet sei »nur ein Auge, aber, bei Gott, was für eins!« (A. Vollard, Paul Cézanne, Paris 1914, S. 88).
Etwa zeitgleich hat Hans Thoma in München unter dem Einfluß Böcklins ebenfalls ein Bild »Sommer« gemalt (1872, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 510). Thomas farbstarker Symbolismus wurde von Kritikern – je nach ästhetischer Richtung – besonders lobend oder besonders abwertend den modernen französischen Arbeiten entgegengestellt. Dabei sind bei genauerer Betrachtung wenigstens diese beiden Sommer-Darstellungen überraschend verwandt: Durch die Zurücknahme der Figuren hier wie dort ist alles Genrehafte vermieden. Der flüchtige Augenblick ist zeitlos wie die Dauer. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 57 x 80 cm; Rahmenmaß: 82 x 104 x 5 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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