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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [W.S. 91]
https://id.smb.museum/digital-asset/5039595 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Der Räuber

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Beschreibung

Die Figur des ›edlen Räubers‹ als eines Selbsthelfers aus Not war seit dem Erscheinen von Schillers »Die Räuber« (1782) und dem noch populäreren Werk von Christian August Vulpius, »Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann« (1798), literarisches Allgemeingut. Von letzterem sind wohl auch die berühmten Räuberdarstellungen Léopold Roberts beeinflußt, dessen »Schlafender Räuber« 1824 auf der Berliner Akademieausstellung zu sehen war (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 191).
Der sinnend-lauernde Räuber Hildebrandts zeigt die der Düsseldorfer Schule eigentümliche Melancholie, er »blickt trübe vor sich hin. Er scheint von Trauer über seinen Zustand erfüllt zu sein« (Kunst-Blatt, Beilage zum Morgenblatt der gebildeten Stände, 11. Jg., 1830, Nr. 83, S. 329). In Haltung und kompositorischer Anordnung ähnelt er stark dem König im Gemälde »Ein trauerndes Königspaar« von Carl Friedrich Lessing (Eremitage, Sankt Petersburg), einem Hauptwerk der Berliner Akademieausstellung von 1830. Die blockhafte Geschlossenheit verleiht beiden Figuren Bedeutsamkeit, fast Symbolhaftes. Zugleich erinnern beide Werke an ›lebende Bilder‹ auf einer schmalen Vordergrundbühne, wie sie in dem literarisch regen Düsseldorfer Künstlerkreis um Wilhelm Schadow – namentlich von Hildebrandt – häufig gestellt wurden und dabei Bildvorstellungen prägten.
»Der Räuber« ist ein Werk der romantisch-poetischen Genremalerei akademischer Prägung. »Hildebrandt bewegt sich selten in hohen Kreisen, aber seine Werke haben den Ernst der Geschichte. […] Er ist nicht pathetisch, aber er ist über das Gewöhnliche erhaben« (A. Raczyński, Geschichte der Neueren Deutschen Kunst, Bd. 1, Berlin 1836, S. 210). Im Katalog der Sammlung Wagener 1838 kommentierte Franz Kugler: »Aber das Gesicht ist von reiner, edler Bildung; und diese sowohl, wie der goldne Trauring […] scheint es anzudeuten, dass nicht Lust und Liebe zu Raub und Mord ihn in sein düstres Gewerbe geführt, dass er glücklichere Tage gekannt hat und vielleicht nur durch ein böses Geschick aus der menschlichen Gesellschaft ausgestossen wurde« (Verzeichniss der Gemälde-Sammlung des Consuls J. H. W. Wagener, Berlin 1838, Kat.-Nr. 91). | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 114 x 99 cm; Rahmenmaß: 141 x 126 x 8,5 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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