Außer durch seine Landschaften aus dem Wald von Fontainebleau wurde Díaz de la Peña durch exotische Phantasiefiguren berühmt, namentlich durch Zigeunerbilder. Dabei stand ihm eine romantische Fiktion von naturnaher Ungebundenheit und Heiterkeit vor Augen, die mitunter an die Liebesfeste des Rokoko anknüpft. Weit mehr als Corot, der zu derselben Zeit träumerische Modelle vor Landschaftsräume stellte, setzte Díaz de la Peña auf die märchenhafte Pracht der Erscheinung, das theaterhafte Schimmern und Glitzern der Stoffe, die Verführungskraft des Blicks. Sein malerischer Ausdruck erinnert an die orientalischen Bilder von Delacroix, den er sehr verehrte. Lebhaft strahlen auf unserem Bild das Lachsrosa des Rockes, das unterschiedlich helle Gold des Mieders und des Unterkleides, das immaterielle Weiß des Kopfschleiers vor dem unergründlichen Schatten des Hintergrundes. | Claude Keisch
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