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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 356]
https://id.smb.museum/digital-asset/4806615 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Der Greifswalder Hafen

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Beschreibung

Die an der Ostsee gelegene Universitäts- und Hafenstadt Greifswald war Friedrichs Geburts- und Heimatstadt, mit der er Zeit seines Lebens eng verbunden blieb. Hierher kehrte er regelmäßig zurück, sei es, um seine Verwandten zu besuchen, sei es, um auf Wanderungen skizzierend die weitere Umgebung zu durchstreifen. Greifswald war auch der Ort frühzeitiger traumatischer Erfahrungen. Friedrichs Kindheit wurde durch den Tod ihm nahestehender Menschen erschüttert, was seinen Hang zur Schwermut gewiß vertiefte: Seine Mutter starb, als er sieben Jahre alt war, ein Jahr später starb seine Schwester, und im Alter von dreizehn ertrank vor seinen Augen der ein Jahr jüngere Bruder beim Eislaufen.
Als Gleichnis der Lebensreise, auf die Gefahren, Ungewißheiten und die Endlichkeit ihres Verlaufs verweisend, sind in Friedrichs Gemälden die heimkehrenden oder bereits vor Anker liegenden Schiffe und Boote dargestellt. Ein besonders prächtiges, großes Segelschiff, dessen Bestimmung es ist, im Unterschied zu den Booten der Fischer, die Weiten der Meere und Ozeane zu durchziehen, hat Friedrich bedeutungsvoll ins Zentrum seiner Komposition gerückt. Vor der Stadtsilhouette, topographisch genauestens mit den Umrissen der Greifswalder Marien-, Nikolai- und Jacobikirche beschrieben, ragen die Masten des Schiffes auf. Über der irdischen Geschäftigkeit der Fischer und Matrosen erhebt sich das abendliche Firmament in goldschimmernder Unermeßlichkeit.
Eine Infrarotaufnahme des Gemäldes im Jahre 1974 ergab, daß die Vordergrundfiguren der Fischer und das Boot, das sie gerade entladen, nachträglich hinzugefügt wurden. Die für Friedrich untypische stilistische Auffassung der Figuren läßt vermuten, daß die Komposition des Vordergrundes nicht von der Hand des Künstlers stammt.
Die Nationalgalerie erwarb das Gemälde 1919; ihr damaliger Direktor Ludwig Justi würdigte Friedrichs Werk in seiner zwei Jahre später erschienenen Publikation zur Sammlung der Nationalgalerie: »Die heimliche Musik dieses Bildes erschließt sich uns erst, wenn wir die innere Belebtheit des Schiffes fühlen [...] Inbrunst und Sehnsucht und Träumerei lebt in diesen scheinbar so sachlich wiedergegebenen Formen« (L. Justi, Deutsche Malkunst um 19. Jahrhundert, Berlin 1921, S. 315–316). | Birgit Verwiebe

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 90 x 70 cm; Rahmenmaß: 108,5 x 88 x 6 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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