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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 829]
https://id.smb.museum/digital-asset/4972318 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Karin März (CC BY-NC-SA)
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Hussitenpredigt

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Beschreibung

Kaum ein anderes Bild der Nationalgalerie ist bereits im Vorfeld, und erst recht nach Fertigstellung, so ausführlich diskutiert worden wie die »Hussitenpredigt« von Carl Friedrich Lessing. Das nach der 1834 in Düsseldorf ausgestellten Farbskizze vom preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (IV.) bestellte Werk erhielt im Pariser Salon von 1837 eine Goldene Medaille. Anläßlich der feierlichen Eröffnung der Nationalgalerie am 22. März 1876, am Geburtstag des Kaisers, wurde es von diesem der Galerie überwiesen.
Dargestellt ist die Empörung in Böhmen nach der Hinrichtung des Reformators Jan Hus am 6. Juli 1415 auf dem Konzil in Konstanz. »Ein jugendlicher hussitischer Fanatiker steht inmitten des Bildes am Saum des Waldes; mit leidenschaftlicher Geberde das Symbol der Hussiten den ›Kelch für Alle‹ erhebend, regt er die Zuhörer zu Thaten der Rache auf: rechts lehnen zwei Bauern am Stamm der Eiche, ein junger slavischer Fürst und ein Ritter knieen voll Andacht im Mittelgrund, vor ihnen zwei hussitische Krieger und ein Bauersmann […]. Im Hintergrund zur Linken steht ein Reiter als Führer der Racheschaar, welche ein Kloster niedergebrannt hat, dessen dampfumhüllte Ruinen aufragen« (Beschreibendes Verzeichniss der Kunstwerke in der Königlichen National-Galerie, Berlin 1876, S. 128).
Wenige Jahre nach diesem Erfolgsbild entstand, noch größer und noch dramatischer, »Hus vor dem Konzil« (1842, Städel Museum, Frankfurt am Main) und »Hus vor dem Scheiterhaufen« (1844–1850, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 4). Die Zeitgenossen beschäftigte an diesen Werken die Rolle des Geschichtlichen: »Lessings historische Bilder haben einen Charakterzug, den ich den landschaftlichen nennen möchte; es kommt nicht sowohl auf einzelne Heroen an, in denen sich das Ganze sammelt und repräsentiert, als auf Volksmassen, in denen sich ein Gefühl in vielfältig verschiedenen Individualitäten spiegelt. Die Einzelnen sind nur Theile des Ganzen, wie der Baum in der Landschaft«, räsonierte Ludwig Schorn über das gerade fertiggestellte Werk (Kunst-Blatt, Beilage des Morgenblatts für gebildete Stände, 17. Jg., 1836, H. 79, S. 326). Wolfgang Müller von Königswinter wiederum bemängelte 1854, daß nicht die Geschichte der Fürsten, sondern die des ganzen Volkes, die einer breiten sozial-religiösen Bewegung dargestellt sei (vgl. W. Müller von Königswinter, Düsseldorfer Künstler aus den letzten fünfundzwanzig Jahren, Leipzig 1854, S. 128 f.). Gerade dies aber machte vielleicht die ungeheure Popularität des Bildes im 19. Jahrhundert aus. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 223 x 293 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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