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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A III 627]
https://id.smb.museum/digital-asset/4836800 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Burgruine am Waldsee

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Beschreibung

»Ich glaube mich selbst als Romantiker bezeichnen zu dürfen«, erklärte Friedrich von Khaynach im Hinblick auf seine Malerei (zit. nach: Der Türmer, 15. Jg., 1913, H. 12, S. 828). In der Tat hat der Maler-Schriftsteller neben den frühen symbolistischen Bildern vor allem Landschaften geschaffen, zumeist Darstellungen düster verrätselter Wälder, die weniger topographische Ansichten geben, als Stimmungen evozieren und zur geistigen Versenkung einladen. Sie erinnern darin gelegentlich an Bilder des Münchner Malers und Hans-Thoma-Freundes Karl Haider. Drei der motivisch so ähnlichen Waldbilder Khaynachs (»Tannen«, Inv.-Nr. A III 624; »Waldstück«, Inv.-Nr. A III 629; »Burgruine am Waldsee «, Inv.-Nr. A III 627) gelangten mit dem Nachlaß des Künstlers 1959 in die Sammlung der Nationalgalerie; zwei weitere Landschaftsbilder zeigen eher heiter-idyllische Motive: eine römische Osteria (Inv.-Nr. A III 625) und ausgelassene Badegäste am Ufer eines Sees bei München (Inv.-Nr. A III 628).
Den Landschaftsbildern eignet dabei durchweg eine gewisse malerische Unbeholfenheit, die sich mit dem zeichnerischen Werk des Künstlers nicht recht in Einklang bringen läßt (vgl. auch die Randzeichnungen im schriftlichen Nachlaß, SMB-ZA, IV/NL Kaynach). Für Khaynach mag dies Programm gewesen sein. Nach seiner Auffassung entschieden weder Talent, noch technisches Können über den Wert der Malerei, sondern einzig die innere Geisteshaltung. In der 1908 veröffentlichten Abhandlung »Bildende Kunst und Weltanschauung« vertrat er die These, daß große Kunst notwendig nur aus einer religiösen Weltanschauung heraus entstehen könne, weshalb das moderne Kunstschaffen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, zum Scheitern verurteilt sei. Vor Khaynach, der sich neben dem Christentum auch mit dem Buddhismus beschäftigte, bestanden daher nur Maler wie Puvis de Chavannes, die Präraffaeliten und Nazarener, Böcklin und Hans Thoma. Das, was ihre Malerei auszeichnete und wonach Khaynach selbst strebte, war das so »wichtige Gefühlselement: Ruhe und Heiterkeit« (Bildende Kunst und Weltanschauung, Rom 1908, S. 71). Er, resümierte die »Vossische Zeitung« 1913, »gibt so etwas wie Stimmungskunst mit dekorativen Werten« (Morgenausgabe, 16.4.1913, o. Pag.).| Regina Freyberger

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 85 x 130,5 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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