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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A III 313]
https://id.smb.museum/digital-asset/4388544 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Fertur lux in tenebras (Entwurf für das Schlesische Museum der bildenden Künste in Breslau)

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Beschreibung

Ende 1880 wurde Böcklin gebeten, für das prächtige Treppenhaus des neu errichteten Schlesischen Museums der bildenden Künste in Breslau zwei Wandbild-Trilogien zu entwerfen. Bildthemen sollten das Erwachen der Kultur in Schlesien unter dem Einfluß des Christentums und das Aufblühen der Künste in dessen Lichte sein.
Nur das erste der Themen führte Böcklin in einem großen Entwurf aus: Unter der Schriftzeile »Fertur Lux in Tenebras« gibt Böcklin Christus als apollinischen Lichtgott, flankiert von Paulus und Johannes. Die beiden Seitenfelder, auf den auch malerischen Gegensatz von Finsternis und Licht aufgebaut, zeigen links ›die Nacht des Heidentums‹, mit heiligem Hain, Opferstein und erschrocken vor dem göttlichen Licht zurückweichenden Priestern, und rechts eine von der Epiphanie Christi faszinierte, bereits erweckte Menschenmenge.
Vor allem die unbekleidete, ungelenke Figur des Christus erregte Anstoß. Böcklin reagierte darauf in einem Brief an Museumsdirektor Albert Berg vom Dezember 1881 mit einer überraschenden Argumentation: »Nun ist in dem Bilde links der Schrecken, dunkler Wald, ein blutiger Altar, entsetzte Menschen; Alles das, was dann in der Ausführung noch bedeutender zu schildern ist, erweckt ein unheimliches Gefühl. Gegenüber ist freudige Überraschung. Beide Bilder sind mit der ganzen Kraft und Tiefe der Farbe zu geben. Nun kommt aber das mittlere Bild, das die anderen in Erscheinung und Gemütseindruck überragen soll, so daß dieselben mehr wie Nebenbilder wirken, da bleibt nur übrig, daß nach so viel geschilderter Gemütsbewegung der Beschauer selbst ein wenig erschreckt wird« (zit. nach: H. Mendelsohn, Arnold Böcklin, Berlin 1901, S. 246 f.).
Gescheitert ist die Ausführung des Entwurfes letztlich an Einwänden der Landeskunstkommission in Berlin, die eines Staatszuschusses wegen das Werk zu begutachten hatte. Sie empfahl, durch Entfernen der trennenden Säulen die Bildfelder zu einer Fläche zusammenzuziehen. Das bezog sich sowohl auf die vorhandenen Halbsäulen aus Stuck als auch auf eine von Böcklin favorisierte gemalte Architektur, ein für den Künstler zu starker Eingriff in die Organisation des Bildes. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 242 x 426 cm; Rahmenmaß: 257 x 444 x 11 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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