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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 1057]
https://id.smb.museum/digital-asset/4996512 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Blick auf Hinterhäuser

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Beschreibung

Denselben Blick zeigt, im Detail variiert, das kleine Bild »Berliner Hinterhäuser im Schnee« (Museum Oskar Reinhart, Winterthur); ebenso, ausschnittweise, »Schlafzimmer des Künstlers in der Ritterstraße« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 860). Fünfundzwanzig Jahre lang wohnte Menzel in der Ritterstraße 43, in der damaligen Berliner Luisenstadt. Er hatte diese Wohnung zu Ostern 1847 bezogen. »Das große etwas hochgelegene Fenster«, schreibt ein Zeitgenosse, »beherrscht ein großes Feld von abgeteilten laubenreichen Gärten, begränzt durch die Hinterflügel der nächsten Stadtviertel und durch das Häusergewimmel der eigentlichen Stadt, aus welchem sämtliche Türme und Kuppeln sichtbar werden« (F. Eggers, Künstler und Werkstätten, in: Deutsches Kunstblatt, Bd. 5, 1854, S. 2–3). In der Tat zeigen sich am Horizont des kleinen Bildes die neu errichtete Kuppel des Stadtschlosses, die Türme von Sankt Marien, Sankt Nikolai und der Luisenstädtischen Kirche. Mit diesen Zeugen großstädtischen Glanzes kontrastieren im Mittelgrund die nüchternen Brandmauern neuerer Häuser und hier und da zwischen ihnen Reste dörflicher Bebauung. Der auf die Ferne fokussierte Blick vernachlässigt den Vordergrund. Allenfalls errät man das Unstrukturierte der »abgeteilten laubenreichen Gärten« (ebd., S. 2–3), das, im Unterschied zur entschiedenen Geometrie und dem flachen Farbauftrag in den Häusern, durch unruhig kurvige Pinselwischer in jenem Sepiabraun charakterisiert ist, das Menzel gern als Imprimitur für seine Leinwände verwendete. Hier haben die Borsten eines harten Pinsels unsanft ihre Spuren hinterlassen, und nach vorn hin ist die Farbe bis zur Wäßrigkeit verdünnt. Unansehnliche Rückfronten und banale Gärten sind in der Berliner Malerei bei Ludwig Deppe, Wilhelm Brücke, Johann Erdmann Hummel oder Carl Blechen bekannt; doch nirgends begegnet dem Gegenstand eine so derangierte, so schroffe Malerei. | Claude Keisch

Material/Technik

Öl auf Papier, auf Pappe kaschiert

Maße

Höhe x Breite: 27 x 53 cm; Rahmenmaß: 56 x 71,5 x 6 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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