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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [NG 5/91]
https://id.smb.museum/digital-asset/5142216 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Spreeufer bei Stralau

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Beschreibung

Wasserfahrten mit Waldhornbläsern waren um 1800 in Berlin ein beliebter Zeitvertreib: »Ein solches Umfahren der Insel an schönen Sommerabenden gewährt ein besonderes Vergnügen, zumal wenn des Echos halber die Fahrt von einem Waldhornisten begleitet wird,« berichtete 1784 die »Chronik von Werder« (zit. nach: Karl Friedrich Schinkel, Ausst.-Kat., Berlin 1981, S. 254 f.). In Schinkels abendlicher Flußlandschaft mit der am Horizont sichtbaren Stadtsilhouette Berlins stößt ein Schiffer seinen Kahn vom Ufer ab, um zwei Waldhornbläser überzusetzen. Wohin die Fahrt gehen wird, ob zu der geheimnisvoll-phantastischen Uferanlage rechts oder zur weiter entfernten Stadt, bleibt ungewiß. Das den Landschaftsausblick begrenzende mächtige Tonnengewölbe verleiht dem vom Sonnenuntergang vergoldeten Himmel eine hoheitsvolle Rahmung. Auf der stillen Wasserfläche spiegeln sich eindrucksvoll die Gestade.
Mit der Überfahrt greift Schinkel ein romantisches Motiv auf, das gleichnishaft den Abschied vom Tag, vom Licht und vom Leben bedeutet. Die Bootsfahrt wird zum Sinnbild der Lebensreise, deren Ziel schicksalhaft unbestimmt bleibt. Schinkel verlieh dem Schiffer selbstbildnishafte Züge. Bereits auf einer 1811 entstandenen Zeichnung mit ähnlichem Motiv, einer Kahnfahrt mit Waldhornbläsern auf dem Königssee bei Berchtesgaden (Kupferstichkabinett, Berlin), hatte sich Schinkel mit seiner Frau Susanne dargestellt. Wie dort bezeichnet auch in diesem Gemälde das Waldhorn, auch Naturhorn genannt, den harmonischen Einklang mit der gegebenen kosmischen Ordnung. Schinkel hat hier den Menschen in seinem Verhältnis zur Natur stärker als sonst in den Mittelpunkt der Bildaussage gerückt. Möglicherweise geschah dies ganz im Sinne des Feldmarschalls Graf Gneisenau, der das Bild bei Schinkel bestellt hatte. Eine kleinere, für Schinkels Ehefrau gemalte erste Fassung ist seit 1945 verschollen. Sowohl das Motiv als auch die feine malerische Ausführung sind ohne den Einfluß Caspar David Friedrichs nicht denkbar, dessen Landschaften um die Entstehungszeit des Bildes in Berlin mehrfach ausgestellt waren. | Birgit Verwiebe

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 36 x 44,5 cm; Rahmenmaß: 49,5 x 57,5 x 6,5 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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