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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 769]
https://id.smb.museum/digital-asset/5113568 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Philippus und der Kämmerer

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Beschreibung

Die selten dargestellte Begebenheit entstammt der Apostelgeschichte des Lukas im Neuen Testament. Auf der Straße nach Gaza, wohin ein Engel den Apostel Philippus geschickt hat, begegnet ihm »ein Mann aus Mohrenland, ein Kämmerer und Gewaltiger der Königin Kandace in Mohrenland« (Apg 8, 27), der Aufklärung über eine Stelle aus dem Buch des Propheten Jesaja wünscht; und da, wie Philippus ihm verdeutlicht, sie das Opfer Jesu ankündigt, läßt der Mann sich schließlich taufen. Biblische Gegenstände standen Marées sonst eher fern, und wenn er sie wählte, blieb ihm der religiöse Gehalt gewiß zweitrangig. Immer wieder sind in seinen Gemälden Pferde präsent – stets robust und expressiv. Denn ihnen ist Dynamik zugeordnet, während in den menschlichen Figuren Gleichgewicht angestrebt wird. Gleichzeitig mit dem Frühwerk »Philippus und der Kämmerer« entstand als ein weiteres Reiterbild »Der heilige Martin« (Museum Oskar Reinhart, Winterthur).
Als das Gemälde entstand – wahrscheinlich auf Gut Crostewitz bei Leipzig, wo Marées zwei oder drei Herbstmonate als Gast seines Gönners Conrad Fiedler verbrachte –, hatte der 32Jährige schon mehrere Jahre in Italien alte Meister kopiert und anschließend Spanien, Frankreich und Holland bereist. Von dem tiefen Eindruck, den er von Rembrandt und Delacroix empfangen hatte, zeugen in »Philippus und der Kämmerer« das dunkle Glühen der Farbe, die romantisierende Leidenschaftlichkeit der kraftvoll bewegten Pferde, vor allem aber die ungebremste Dynamik und Impulsivität des malerischen Vortrages. Mit barocker Wucht, doch ohne die barocke Ornamentalität setzt der Pinsel farbige Schwünge, von denen viele, besonders die weißen, unverbunden auf der Bildoberfläche stehenbleiben. Erkennbar ist auch, wie den Künstler die lyrischen, diffusen Landschaftsstimmungen der Venezianer um Giorgione und Tizian inspiriert haben. Die Farbigkeit seiner späteren, mit Tempera auf Holz gemalten Bilder ist hier schon angelegt. | Claude Keisch

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 92 x 62 cm; Rahmenmaß: 112 x 82,5 x 4 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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