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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 469]
https://id.smb.museum/digital-asset/4638572 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Im Schnee

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Beschreibung

Den Sommer und Winter des Jahres 1883 verbrachte der schwedische Maler Carl Gustaf Hellqvist mit seiner Familie in Köppeleck bei Schönau in Berchtesgaden. Dort arbeitete er selbst bei Tiefschnee ›en plein air‹ und schuf eine Reihe von Landschafts- und Waldstudien. Auf deren Grundlage entstand das vorliegende in Paris vollendete Winterbild, das 1884 im Pariser Salon unter dem Titel »Epilogue: Effet de neige des montagnes Tyrolliennes« ausgestellt wurde. Dieses Bild, ursprünglich links unten »C.G. Hellqvist« signiert, wurde allerdings vermutlich bald nach 1907 vom monumentalen Breitformat auf ein Hochformat eingekürzt, wobei nicht nur etwa 50 cm auf beiden Seiten der Komposition, sondern auch die Signatur verlorengingen. Die Beweggründe für diese Formatveränderung sind nicht mehr rekonstruierbar. Aus den Katalogen der Nationalgalerie geht hervor, daß das Bild von 1891 bis 1907 noch die ursprünglichen 3,62 m in der Breite maß; dann ist es erst wieder im Gemäldekatalog der Nationalgalerie von 1986 verzeichnet, allerdings im heutigen Format. Im Archiv haben sich zu dem Vorgang keine Nachweise erhalten.
Hellqvist, der vor allem als Historienmaler der schwedischen Geschichte bekannt wurde, zeigt sich in diesem dramatisch-emotionalen Bild überraschend von japanischer Kunst angeregt. Dies wird in der kühnen Behandlung der Äste der Bäume genauso deutlich wie im ursprünglichen Breitformat und insbesondere in der reduzierten, fast flächigen Darstellung der weißgrau schattierten Winterlandschaft. Im gedeckten Kolorit und der verlorenen Figur in weiter Landschaft ist außerdem der Einfluß von Jules Bastien-Lepage zu spüren, dessen Palette in den 1880er Jahren für viele Künstler impulsgebend war. Hellqvists MotivFrau am Kreuz‹ wurde in der Berliner Kunst der Folgezeit wiederholt aufgegriffen (vgl. beispielsweise Karl Bennewitz von Löfens Bild »Zuflucht« von 1886; Verbleib unbekannt).
Im eingekürzten Hochformat verengt sich der Fokus vom Landschaftlichen auf das Narrative: Die junge Mutter, die mit ihrem Kind im Arm vor einem Bildstock mit gekreuzigtem Christus verzweifelt in den Schnee niedergesunken ist, steht nun mit ihrem Schmerz im Mittelpunkt. »Eine sonderbare, gewaltige Poesie ist hier zu einer bedeutenden Wirkung gelangt«, faßte Heinrich Wilke 1891 zusammen, »ihre Tragik reisst den Beschauer aus alltäglichen Gedanken förmlich heraus« (H. Wilke, Biographie des Malers, Berlin 1891, S. 48). | Regina Freyberger

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 300 x 261 cm; Rahmenmaß: 301 x 261 x 7 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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