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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 74]
https://id.smb.museum/digital-asset/4417562 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Cornelia Rüth und Andreas Mieth (CC BY-NC-SA)
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Jeremias beim Fall Jerusalems

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Beschreibung

Seit der Eröffnung ihres Gebäudes im Jahr 1876 bis Ende 1937 empfing die Nationalgalerie die Besucher im Treppenhaus mit etlichen großformatigen Historiengemälden. Die heutige Hängung, bestehend aus Anselm Feuerbachs »Gastmahl des Plato« (Inv.-Nr. A I 279), Carl Friedrich Lessings »Hussitenpredigt« (Inv.-Nr. A II 829) sowie Rudolf Hennebergs »Die Jagd nach dem Glück« (Inv.-Nr. A I 40), knüpft an diese Situation an. Doch bedeckten damals die Gemälde die Wandflächen vollständiger und erweckten in ihrer Fülle den Eindruck eines Programms.
Eduard Bendemanns »Wegführung der Juden in die babylonische Gefangenschaft«, angelehnt an den Bericht bei Jeremia 39, Vers 1–10, wurde schon 1866/67 von der Nationalgalerie beauftragt und 1872 erworben. Der nunmehrige Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie hatte sich durch seine Gemälde »Gefangene Juden in Babylon« (1832, Wallraf-Richartz-Museum, Köln) und »Jeremias auf den Trümmern von Jerusalem« (1835, Kriegsverlust) für diesen Bereich der Geschichtsmalerei ausgewiesen. Sein Monumentalgemälde für die Nationalgalerie, farbiger und realistischer als die beiden elegischen Frühwerke, reagierte zugleich kritisch auf das Wandbild »Die Zerstörung Jerusalems« von 1865 von Wilhelm Kaulbach im Neuen Museum. Der darin implizierten Geschichtsdeutung aber entging auch sein Gemälde durch den von der Nationalgalerie mit dem Inventareintrag eingeführten Titel »Jeremias beim Fall Jerusalems« nicht.
Das Bild zeigt in der oberen Hälfte den siegreichen König von Babylon, Nebukadnezar, im königlichen Ornat auf seinem Streitwagen, ihm voraus das beutebeladene Heer, hinter ihm der geblendete König Zedekias von Juda, umgeben von seinen Frauen und gefolgt von den Priestern mit der Bundeslade und dem Troß, im Hintergrunde links die rauchenden Trümmer des Salomonischen Tempels. Im Vordergrund, auf Ruinen sitzend, sieht man in sprachlosem Schmerz den Propheten Jeremia, der vor dem Bruch mit den Babyloniern gewarnt hatte. Rechts daneben kniet sein treuer Schüler Baruch. Sie sind den Verwünschungen der ins Exil geführten Juden ausgesetzt, welche ihnen eine Mitschuld an dem Elend geben. Rechts sieht man eine Gruppe verzweifelter Frauen mit ihren Kindern. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 416 x 510 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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