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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 1116]
https://id.smb.museum/digital-asset/4995097 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Klaus Göken (CC BY-NC-SA)
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Zigeunerlager

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Beschreibung

Liebermann vermerkte in einem Lebenslauf: »Nun hielt ich mich – Ende 1873 – für reif genug, nach Paris überzusiedeln. Munkácsy zog mich mächtig an, aber noch mehr taten es Troyon, Daubigny, Corot, vor allem Millet« (M. Liebermann, Die Phantasie in der Malerei, Frankfurt am Main 1978, S. 12). Munkácsys Rolle für die Kunstgeschichte ist damit gut beschrieben: Er vertrat ähnliche ›reinmalerische‹ Tendenzen wie der gleichaltrige Leibl. Sein starker Einfluß auf die etwas jüngeren Maler wie Max Liebermann oder Fritz von Uhde beruhte darauf, daß er lebhafter arbeitete als diese; nach Meier-Graefe war Munkácsy »für die Interpretation in Farben geboren wie der Zigeuner für den Czardas« (J. Meier-Graefe, Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst, Bd. 2, Stuttgart 1904, S. 308). Seine Jünger aber begannen bereits in den siebziger Jahren, sich dem Naturalismus zuzuwenden. Munkácsys Schaffen dagegen wandelte sich zu effektvoller Produktion. Damit war seine Vorbildrolle bald erloschen.
Im Jahre 1873, zu dessen Ende Liebermann nach Frankreich kam, verbrachte Munkácsy mehrere Wochen in Barbizon bei seinem Freund und Landsmann László Paál. Es entstanden dort einige seiner schönsten Landschaftsbilder. Oft zeigt Munkácsy, mit den stets oben angeschnitten dargestellten Waldpartien, bewußt Waldesinneres: in beruhigendem Beieinander von grünen und braunen Tönen, akzentuiert mit ein wenig Rot oder auch Weiß, belebt mit Spaziergängern, Reitern, Reisigsammlern und auch mehrfach mit einem kleinen Zigeunerlager (vgl. L. Végvári, Katalog der Gemälde und Zeichnungen Mihály von Munkácsys, Budapest 1959, Nr. 165–174).
Das ethnographische Thema kommt der Mode der Zeit entgegen, der Freude am Besonderen, nicht Alltäglichen. Die ihn zu dieser Zeit noch so bewundernden Jüngeren jedoch werden bald die Alltäglichkeit zum Inhalt ihrer Werke erheben. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Holz

Maße

Höhe x Breite: 64,5 x 102 cm; Rahmenmaß: 88 x 126,5 x 7 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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