1890 porträtierte Werner Schuch den deutschen Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) in der Uniform des Leib-Garde-Husaren-Regiments (Königshusaren), hoch zu Roß auf einem tänzelnden, wenn nicht sogar piaffierenden Goldfuchs. Das lebensgroße Bildnis, das 1891 angekauft und 1893 auf die Chicagoer Weltausstellung geschickt worden war, hing zunächst im Eingangsbereich der Nationalgalerie. Nach Hugo von Tschudis bedeutender Jahrhundertausstellung von 1906 wurde es im Zuge der Neueinrichtung des Hauses – vermutlich auf kaiserlichen Wunsch – prominent im ehemaligen Cornelius-Saal plaziert. Dort war es seit 1907 zu sehen, flankiert von Marinedarstellungen Carl Saltzmanns sowie von Schlachtenbildern und Bildnissen bedeutender Persönlichkeiten, die nicht zuletzt die deutsche Großmachtstellung in der Weltpolitik propagieren sollten. »In roter Husarenuniform nimmt der oberste Kriegsherr die Parade über seine Kavallerieregimenter ab, die gerade in schnurgerader Richtung an ihm vorbeigaloppieren, während dicht hinter ihm seine Generäle Wittig, [Alfred von] Waldersee und [Wilhelm von] Hahnke gleichfalls aufmerksam den Vorbeimarsch beobachten«, beschrieb Oskar Anwand das seinerzeit für die stattliche Summe von 40.000 Mark vom Staat angekaufte Herrscherbildnis (Westermanns Monatshefte, 50. Jg., Bd. 99, 1906, S. 112). | Regina Freyberger
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