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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 781]
https://id.smb.museum/digital-asset/4419344 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Kentaur und Nymphe

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Beschreibung

Seit Anfang der 50er Jahre belebte Böcklin seine italienischen Landschaften häufig mit Figuren der antiken Mythologie. So verstärkte er sowohl den Charakter der dargestellten Landschaft wie den angestrebten Eindruck von Zeit- und Geschichtslosigkeit. Er kannte diese Methode von seinem Düsseldorfer Lehrer Schirmer; stärker und aktueller wird ihn das Vorbild Heinrich Drebers, des älteren Malerfreundes dieser Jahre in Rom, angeregt haben.
Nach den Erinnerungen von Angela Böcklin war dieses Bild – mit zwei Nymphen als Staffage – bereits zum Zeitpunkt ihrer Vermählung, 1853, im Atelier vorhanden. »Arnold hatte das Bild zurückgestellt, weil ihn die beiden gleichartigen Töne der Körper störten, die nicht recht zusammenstimmen wollten« (Böcklin Memoiren, Berlin 1910, S. 54). Nach einer Veränderung dieser Passage versuchte sich Böcklin mit dem Bild im Mai 1855 erstmals an der Ausstellung des Deutschen Künstlervereins in der Torzollwache an der Porta del Popolo in Rom zu beteiligten. Die neu entwickelte Staffageszene war dramatischer: eine Nymphe, von einem Faun bedrängt. Die Jury jedoch hat »das Gemälde von der piazza del popolo zurückgewiesen: der Waldgott sah zu naiv-begehrlich aus«, erinnerte sich später Angela Böcklin (ebd., S. 54).
Wie es scheint, wandelte Böcklin nun die allzu menschlich wirkende Figur des Fauns zu der eindeutig mythologischen eines Kentauren, milderte den Überfall zur gewaltsamen Entführung und reichte das Bild erneut ein. Die Figurengruppen bereitete er durch mehrere große Zeichnungen vor. Das Werk wurde angenommen und Böcklin im September als Mitglied des Vereins zugelassen, ja das Bild hatte nicht nur einen, sondern gleich zwei Käufer gefunden.
Die drei Stadien der Bildfindung hat Böcklin in dieser Darstellung gleichsam versteckt: Den blauen, geheimnisvoll gebauschten Stoff ganz an der rechten Seite hat Angela Böcklin als die zweite, fliehende Nymphe des ersten Entwurfes definiert. Auch der zurückgewiesene, begehrliche Faun ist noch vorhanden, plötzlich entdeckt man ihn – vor dem Original – neugierig das Geschehen beobachtend, im Buschwerk der linken Seite. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 88 x 76 cm; Rahmenmaß: 115 x 103 x 9,5 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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