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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [B II 83]
https://id.smb.museum/digital-asset/5603690 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Klaus Göken (CC BY-NC-SA)
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Herkules mit dem Eber

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Beschreibung

Nach der Mythologie handelt es sich um die vierte der "Zwölf Arbeiten" des Herkules: den wilden Eber vom Berge Erymanthos in Arkadien zu bändigen, der bei Psophis die Lande verwüstete. Nachdem er den Eber aufgestört, gehetzt und besiegt hatte, lud er ihn auf seine Schultern und trug ihn nach Mykene. - Diese Statuette gehört zu einer kleinen Werkgruppe, in der Tuaillon von seinem Bekenntnis zu klarer Statuarik, ruhiger Form und unliterarischen Sujets abrückt. Malerische Tendenzen gewinnen hier Oberhand, die Modellierung ist aufgelockert: Tuaillon entfernt sich von den strengen Normen der Marées- und Hildebrand-Schule. - Der Plan für eine großformatige Ausführung dieser Gruppe entstand, als Tuaillon im Jahre 1900 im Rahmen eines beschränkten Wettbewerbes zu einem Entwurf für eine lebensgroße Marmorstatue, die im Foyer der Nationalgalerie auf einem Treppenpodest aufgestellt werden sollte, aufgefordert war. Dieser Auftrag wurde noch viele Jahre hindurch diskutiert, blieb allerdings schließlich unausgeführt. Für die Marmorausführung ließ Tuaillon sich 1904/05 das eingereichte kleinformatige Gipsmodell zurückschicken. Im Jahre 1907 und nahezu gleichlautend noch 1913 plante er, ein ganz neues Modell zu beginnen, doch alles verzögerte sich - nicht zuletzt, weil Staatsaufträge (wie etwa für Köln) seine Kapazität vollauf banden. - Das Sujet mit imperialistischen Gesinnungen im Deutschland vor dem ersten Weltkrieg in Verbindung zu bringen, scheint gewagt (Ulferts 1993, S. 77). In erster Linie sollte man Tuaillons Entwurf als Antwort auf das bereits vorhandene, erheblich ältere Pendant verstehen, Albert Wolffs "Dionysos mit Panther" von 1884 (Marmor, kriegszerstört); sein Konzept hätte in freier Anlehnung an Nietzsches Auffassungen das Feierlich-Dionysische gesteigert zur vitalen Metapher des siegreichen Lebenskampfes schlechthin. - Das Modell wird in die Jahre 1899/1900 datiert. Der 1901 in Rom entstandene Erstguß von 1901 befindet sich als Leihgabe in der Kunsthalle Bremen. Der vorliegende Guß könnte ebenfalls 1901 erfolgt sein (in diesem Jahr lag der Nationalgalerie ein kleinformatiges Gipsmodell vor), vielleicht aber auch später. Weitere Bronzegüsse folgten in unbekannter Auflagenhöhe (Wallraf-Richartz-Museum, Köln; Propyläen-Kunsthandlung, Berlin). Eine Großfassung entstand um 1910 für den Garten Guthmann in Neu-Kladow, wurde später (wohl in den dreißiger Jahren auf Betreiben der Tochter des Künstlers) in Bronze gegossen und 1962 auf dem Lützowplatz in Berlin-Tiergarten aufgestellt; sie weicht in Details von der Statuette ab. Ferner produzierte die Meißner Porzellan-Manufaktur Ausformungen in Porzellan (ab 1923 nachweisbar; ein Exemplar im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück, Höhe 40,5 cm). | Bernhard Maaz

Material/Technik

Bronze

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 48,3 x 41 x 20,5 cm mit Plinthe; Höhe x Breite x Tiefe: 2,5 x 34 x 17 cm nur Plinthe; Höhe: 48,3 cm; Breite: 41 cm; Tiefe: 20,5 cm

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Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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