Vor einer Säule und einem Ausblick in eine nicht näher zu bestimmende Landschaft steht eine junge, wohl unverheiratete Frau in blauem Empire-Kleid und breit besticktem, cremefarbenem Schal. Diesen scheint sie gerade abzulegen, greift ihn mit der rechten Hand, wodurch ein Moment der Bewegung in das sonst so klassisch komponierte Bildnis tritt. Das repräsentative Porträt soll alter Überlieferung nach eine Dame aus »der Familie Bismarcks« (SMB-ZA, II A/NG 279) zeigen. Es gelangte als Schenkung aus polnischem Privatbesitz an die Warschauer Botschaft der DDR und wurde 1961 vom Kultusministerium der Nationalgalerie überwiesen. Die damalige Kustodin Vera Ruthenberg hielt das Werk für die Arbeit eines rheinischen Künstlers. Genaueres ließ sich über die unsignierte Arbeit bis heute nicht ermitteln. Sie dürfte um 1840 entstanden sein. | Regina Freyberger
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