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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [W.S. 38]
https://id.smb.museum/digital-asset/4468890 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Hagen versenkt den Nibelungenhort

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Beschreibung

Seit das mittelalterliche Epos über die Nibelungen 1807 durch Friedrich Heinrich von der Hagens Übertragung in modernes Deutsch allgemein zugänglich geworden war, blieben seine Gestalten und Vorgänge Pfeiler des deutschen nationalen Selbstverständnisses. Julius Schnorr von Carolsfelds Fresken in der Münchner Residenz (1827–1867) und Wagners Operntetralogie (1853–1874) waren nur die berühmtesten Beiträge dazu. Als ersten der vielen Nibelungen-Zyklen der Romantik und Nachromantik schuf der junge Peter Cornelius 1812/13 »Darstellungen aus dem Liede der Nibelungen«. 1855 lieferte Cornelius eine Tuschzeichnung für das »Rheinland-Album«, ein Geschenk der Rheinprovinzen zur silbernen Hochzeit des Prinzen von Preußen (später Wilhelm I.), die er auf Wunsch von Bankier Wagener in der ihm längst fremd gewordenen, nur höchst selten geübten Öltechnik ausführte: »es wird wohl mein leztes Öhlgemälde sein«, schrieb er dem Auftraggeber Wagener, »und teusche ich mich nicht auch mein bestes [...] obschon der Schwerpunkt meiner Kunst nicht in der Farbe liegt« (Brief vom 9. August 1859, SMB-ZA, IV/NL Wagener, Künstlerbriefe).
In deutlichem Unterschied zu den ›historisch‹ aufgefaßten, erzählenden Nibelungen-Kompositionen aus seiner Frühzeit ist hier der mythologische Aspekt unterstrichen. Hagen wirft den Schatz nicht, wie es Schnorr von Carolsfeld und andere zeigen, selbst in den Fluß, sondern hat dem Wortlaut des Liedes gemäß Helfer dazu. Außer diesen und ihm selbst, einer Gestalt von dämonischer Intensität, sind alle anderen Personifikationen, von denen die Sage nicht erzählt: ›Vater Rhein‹ als ein antiker Flußgott, begleitet von der unheilverkündenden Lorelei; und die Rheinnixen, die sich nicht rasch genug des Goldes bemächtigen können und zugleich (ganz rechts) einen seiner Überbringer zu sich ins Wasser zu ziehen versuchen. »Unter dem Nibelungenhort«, schrieb Cornelius an Th. Brüggemann, »denke ich mir das Sinnbild aller deutschen Macht, Glück und Herrlichkeit, welches alles im Rhein versenkt liegt und mit ihm dem Vaterland erhalten oder verloren geht« (zit. nach: E. Förster, Peter Cornelius, Bd. 2, Berlin 1874, S. 382). Unüberhörbar ist der aktuell-politische Akzent: Das Rheingold wurde bald eine gängige Metapher für die deutsche Einheit, und auch das Gebäude der Nationalgalerie schmückte sich 1875 mit Ernst Ewalds achtundzwanzigteiligen Nibelungen-Fresken in der unteren Querhalle. | Claude Keisch

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 80 x 100 cm; Rahmenmaß: 97 x 118,5 x 8 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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