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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [NG 11/69]
https://id.smb.museum/digital-asset/4465308 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Die Quelle des Lison

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Beschreibung

Allein im Entstehungsjahr dieses Bildes hat Courbet nach eigener Aussage an die vierzig Landschaften gemalt: Darunter viele Darstellungen der Loue und ihres Nebenflusses Lison, die in der Nähe von Courbets Geburtsstadt Ornans in der Bourgogne-Franche-Comté still durch tiefe, waldige Täler fließen und in deren glatter Fläche sich das Grün des Laubes spiegelt. Beide Quellen waren leicht erreichbar – die des Lison liegt in der Nähe des Dorfes Nans-sous-Sainte-Anne –, und beide malte Courbet mehrfach, namentlich in den Jahren 1863 und 1864. Welche von ihnen das Berliner Bild, dem im Laufe der Zeit unterschiedliche Titel gegeben wurden, darstellt, bleibt zweifelhaft. Es könnte auch als eine freie Variante gemeint sein.
Daß das geheimnisvolle Dunkel der Höhle erotische Nebenempfindungen weckt, daß im Motiv des stürzenden Quellwassers eine alte Fruchtbarkeitssymbolik enthalten ist, liegt auf der Hand; und wie eng Courbet die Landschaft mit dem Körper des Menschen assoziiert, wird in einem anderen Felsenbild aus dieser Zeit deutlich (»Paysage fantastique aux roches anthropomorphes«, 1877, Privatbesitz).
Die dichte und einheitliche Materialität des Berliner Bildes verdankt sich der Spachteltechnik, auf deren virtuose Beherrschung Courbet stolz war. Sein Freund Max Buchon erlebte ihn bei der Arbeit an einem der Quellen-Bilder: »Mit seinem Palettmesser nahm er Farbe aus Gläsern voll Weiß, Gelb Rot und Blau. Er mischte sie auf der Palette und breitete sie dann mit dem Messer und schabte sie mit fester, sicherer Hand, wobei er seine Theorien erläuterte. ›Sie wundern sich darüber, daß meine Leinwand schwarz ist. Dabei ist doch die Natur, ohne die Sonne, schwarz und finster; ich mache es wie das Licht; ich beleuchte die hervorstechenden Punkte, und schon ist das Bild fertig […]. Der Spachtel ist mein bestes Werkzeug. Versuchen Sie doch mit einem Pinsel solche Felsen wiederzugeben, die Wetter und Regen mit großen rostfarbenen Strähnen von oben nach unten durchsetzt haben!‹« (G. Riat, Gustave Courbet peintre, Paris 1906, S. 218). | Claude Keisch

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 65,5 x 80,5 cm; Rahmenmaß: 88 x 103 x 10,5 cm

Links/Dokumente

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Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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