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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 421]
https://id.smb.museum/digital-asset/4990438 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Klaus Göken (CC BY-NC-SA)
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Bildnis Bonaventura Genelli

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Beschreibung

In demselben Jahr, als der 21jährige Marshall nach Weimar zurückkehrte, übersiedelte der Maler Bonaventura Genelli (1798–1868) von München dorthin. Mit einem Ehrengehalt des Großherzogs Karl Alexander verbrachte er dort sein letztes Jahrzehnt. Die Familie Marshall gehörte zu seinem engsten Umkreis: Genellis Tochter Letizia heiratete den großherzoglichen Sekretär John Marshall, James’ Bruder. Noch im Sinne der Sturm-und-Drang-Literatur unterstrich Genelli in seinen selbstbiographischen Kompositionen »Aus dem Leben eines Künstlers« (vor 1861 vollendet) als prägende Züge seines Wesens Lebensfülle und Sinnengenuß, allerdings kontrapunktiert durch melancholisches Niederlagenbewußtsein. Wegen seiner Körperschönheit baten ihn Kollegen, ihnen Modell zu stehen (vgl. Anton Draeger, »Moses am Brunnen«, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 207). Marshalls Bildnis des 61jährigen Genelli läßt die Vitalität und Dynamik ebenso deutlich werden wie eine Neigung zum Grübeln und die Fähigkeit zu machtvollem Zorn, dazu aber die Altersverdrossenheit eines stets mit der Umwelt im Zwiespalt Lebenden.
In dem Bildnis ist der geistige Einfluß des Dargestellten bemerkbar. Ohne dem Manierismus zu verfallen, den Genellis Kunstanstrengung häufig hervorbringt, fand der Jüngere zur großen, linear klar umrissenen und plastisch kraftvollen, ›michelangelesken‹ Form, die griechisch-hellenistischer Bildniskunst und der Expressivität etwa der Laokoon-Gruppe nahe ist. Das Kolorit wurde zugunsten einer Fresko-Wirkung unterdrückt. Von dem kleinteiligen Naturalismus, der Marshalls spätere Arbeiten kennzeichnet, ist noch nichts zu verspüren.
In der Künstlerspezialakte des Zentralarchivs der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB-ZA, I/NG 1783) sind vier Schriftstücke zur Erwerbung des Bildes von Marshall erhalten: Das Angebot von Boerner trägt eine Randbemerkung des mit Genelli und seinem Kreis vertrauten Lionel von Donop: »Das Bild ist aus der letzten Zeit B Genellis, zwar ähnlich u. gut gemalt, doch im Ganzen unerfreulich.« | Claude Keisch

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 48 x 40 cm; Rahmenmaß: 65 x 57 x 6 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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