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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [NG 2/80]
https://id.smb.museum/digital-asset/4433608 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Die Toteninsel

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Description

Den Herbst 1879 verbrachte Arnold Böcklin auf Ischia. Zu den optischen Eindrücken dieser Reise gehörte das auf einer kleinen Insel vorgelagerte Castello Aragonese. Als er im Frühjahr 1880 von der jung verwitweten Marie Berna bei einem Atelierbesuch in Florenz um ein ›Bild zum Träumen‹ gebeten wurde, mag ihm das Motiv dieser Festung erneut vor Augen gestanden haben, in der Erinnerung verband es sich mit anderen Eindrücken, etwa von Toteninseln wie San Michele in Venedig oder von etruskischen Felsnekropolen.
»Die Toteninsel« gehört zu den populärsten Bildfindungen Böcklins. Er erreichte diese Wirkung durch das Zusammenfügen weniger Motive zu einer eindrucksvollen Stimmungsformel. Die Bildmotive Insel, Wasser, Burg oder Villa am Meer sind bereits lange zuvor in seinem Werk vorhanden. Hier aber sind sie gleichsam zu einem Weltanschauungsbild verdichtet. Der dargestellte Ort ist unheimlich, der durch die Treppe geleitete Blick dringt nicht in das dunkle Innere. Die strenge Symmetrie, die ruhigen Senkrechten und Waagerechten, das kreisrunde, von hohen Felsmauern umgebene Eiland bewirken gemeinsam mit der magischen Beleuchtung eine Atmosphäre des Feierlich-Erhabenen, evozieren das Gefühl von Stille und Entrückung. Die unbewegte Wasserfläche und das Boot mit der weiß umhüllten Gestalt hinter dem Sarg fügen einen melancholischen Ton hinzu.
Dieses Bild der Nationalgalerie ist die dritte von fünf Fassungen. Es wurde 1883 von dem Kunsthändler Fritz Gurlitt in Auftrag gegeben. Geschäftstüchtig beauftragte er Max Klinger mit einer Radierung nach dem Werk. Es war diese Fassung, die den außerordentlichen Ruhm des Bildes im späten 19. Jahrhundert begründete. In zahllosen Stichen und Fotografien verbreitet, spiegelt »Die Toteninsel« das Lebensgefühl einer ganzen Epoche und konnte so zu einem Identifikations- und Lieblingsbild des Fin de siècle werden. | Angelika Wesenberg

Material/Technique

Öl auf Holz

Measurements

Höhe x Breite: 80 x 150 cm; Rahmenmaß: 99 x 170 x 9 cm

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Nationalgalerie

Object from: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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