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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 53]
https://id.smb.museum/digital-asset/5027588 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Propst Johann Joachim Spalding im Hausrock

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Beschreibung

Der aus Tribsees bei Rostock stammende Theologe und Philosoph Johann Joachim Spalding (1714–1804) wurde 1764 von Friedrich dem Großen als Propst an die Nikolaikirche in Berlin berufen und zum Konsistorialrat ernannt. Er hing den Ideen Christian Wolffs und Shaftesburys an und befreundete sich mit Ewald Christian von Kleist und Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Spalding vertrat aufklärerische Ideen auf dem Gebiet der Religion, etwa in seiner 1748 erschienenen berühmten Schrift Betrachtung über die Bestimmung des Menschen. Seine Predigten machten ihn weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Wegen des aufklärungsfeindlichen Wöllnerschen Religionsedikts legte Spalding 1788 sein Amt nieder. 1771 bestellte der Leipziger Buchhändler Philipp Erasmus Reich für seine Freundschaftsgalerie bei Graff ein Bildnis des bekannten Theologen, das der Künstler während einer Reise nach Berlin ausführte (Kustodie der Universität Leipzig). Auch später kam es wiederholt zu Begegnungen zwischen Graff und Spalding.
Das 1777 entstandene, in der Nationalgalerie bewahrte Bildnis (Inv.-Nr. A I 370) zeigt den Gelehrten in Amtstracht mit Perücke, leicht nach rechts gewendet. Es war Vorlage für den 1778 datierten Bildnisstich von Johann Friedrich Bause sowie für Stiche von Johann Heinrich Lips, John Penningh und Johann Friedrich Bolt. Das 23 Jahre später gemalte Porträt zeigt den inzwischen 86jährigen Gelehrten als Privatmann mit schwarzseidener Hausmütze und grünem Hausmantel im Lehnstuhl sitzend. Graff soll die eindrucksvolle Charakterstudie des alten Spalding für sein bestes Bildnis gehalten haben. Bei dem Gemälde der Nationalgalerie (Inv.-Nr. A I 53) handelt es sich um eine eigenhändige Wiederholung des sich in Privatbesitz befindenden Originals. Eine eindrucksvolle Farbstudie von 1800 befindet sich in der Berliner Gemäldegalerie. Eine Pinselzeichnung mit der Widmung »Zum Andencken empfiehlt sich Anton Graff. Dreßden den 24. Sept: 1796« wird im Berliner Kupferstichkabinett bewahrt. | Birgit Verwiebe

1867 Geschenk der Familie Friedlaender

SIGNATUREN UND INSCHRIFTEN
Bez. verso: Gemalt in Berlin 1800 von Anton Graff

AUSSTELLUNGEN
– Gemälde und Bildwerke vom Klassizismus bis Impressionismus, Berlin (Ost), Nationalgalerie, 1956
Anton Graff 1736-1813, Berlin (Ost), Nationalgalerie, 1963
– A German Dream. Masterpieces of Romanticism from the Nationalgalerie Berlin, Dublin, National Gallery of Ireland, 17.10.2004-30.1.2005
Anton Graff, Gesichter einer Epoche, Berlin, Alte Nationalgalerie, 25.10.2013-23.2.2014
Anton Graff, Gesichter einer Epoche, Berlin, Alte Nationalgalerie, 25.10.2013-23.2.2014

LITERATUR
– Ausst.-Kat. Berlin 1956: Gemälde und Bildwerke vom Klassizismus bis Impressionismus, Ausst.-Kat. Nationalgalerie, Berlin, 1956, S. 12, Taf. 5
– Ausst.-Kat. Berlin 1963: Anton Graff 1736-1813, Ausst.-Kat. Nationalgalerie, Berlin 1963, S. 89, Kat.-Nr. 60, Abb. S. 71
– Ausst.-Kat. Berlin 1987: Kunst in Berlin. 1648-1987, Ausst.-Kat. Altes Museum, Berlin, 10.6.-25.10.1987, S. 188
– Ausst.-Kat. Dublin 2004: A German Dream. Masterpieces of Romanticism from the Nationalgalerie Berlin, Ausst.-Kat. National Gallery of Ireland, Dublin, 17.10.2004-30.1.2005, S. 50, Kat.-Nr. 2 mit Farbtaf.
– Ausst.-Kat. Winterthur 2013: Anton Graff, Gesichter einer Epoche, hrsg. von Marc Fehlman und Birgit Verwiebe, Ausst.-Kat. Museum Oskar Reinhart, Winterthur, 22.6.2013-29.9.2013; Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie, 25.10.2013-23.2.2013, S. 258, Kat.-Nr. 95, Farbtaf. S. 259
– Bildende Kunst 1953-1991: Bildende Kunst (1953-1991), 1963, Heft 10, Abb. S. 509
Jordan 1876: Max Jordan (Hrsg.), Beschreibendes Verzeichniß der Kunstwerke in der Königlichen National-Galerie zu Berlin / Katalog der Königlichen National-Galerie zu Berlin / Verzeichnis der Gemälde und Skulpturen in der Königlichen National-Galerie zu Berlin / Verzeichnis der Gemälde und Bildwerke in der National-Galerie zu Berlin, Berlin 1876, 1880-1921, Kat.-Nr. 94
– Muther 1881: Richard Muther, Anton Graff. Sein Leben und seine Werke, Leipzig, Seemann, 1881, S. 87, Kat.-Nr. 156
– Nationalgalerie 1996: Die Gemälde der Nationalgalerie, München 1996 (CD-ROM)
– Nationalgalerie 1999: Nationalgalerie. Gesamtverzeichnis der Gemälde und Skulpturen, München 1999 (CD-ROM)
– Rave 1949: Paul Ortwin Rave, Das geistige Deutschland im Bildnis. Das Jahrhundert Goethes, Berlin 1949, S. 20, Taf.
– Singer 1937 f: Hans Wolfgang Singer, Neuer Bildniskatalog, Leipzig 1937 f, Kat.-Nr. 33964
Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie 1986: Die Gemälde der Nationalgalerie. Verzeichnis. Deutsche Malerei vom Klassizismus bis zum Impressionismus. Ausländische Malerei von 1800 bis 1930, hrsg. v. Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Berlin 1986, o. S., Abb. 4
– Velhagen und Klasings Monatshefte 1885-1953: Velhagen und Klasings Monatshefte, 32, 1918, Abb. S. 222
– Waser 1903: Otto Waser, Anton Graff von Winterthur. Bildnisse des Meisters, Zürich, Leipzig, Kobold-Lüdi, 1903, S. 55
– Waser 1926: Otto Waser, Anton Graff. 1736-1813, Frauenfeld, Leipzig, Huber & Co., 1926, S. 58
– Wesenberg/Förschl 2001: Angelika Wesenberg und Eve Förschl (Hrsg.), Nationalgalerie Berlin. Das XIX. Jahrhundert. Katalog der ausgestellten Werke, Leipzig 2001, S. 166, Kat.-Nr. 179 mit Farbabb.
– Wesenberg/Verwiebe/Freyberger 2017: Malkunst im 19. Jahrhundert. Die Sammlung der Nationalgalerie, hrsg. v. Angelika Wesenberg, Birgit Verwiebe und Regina Freyberger, Petersberg, Imhof, 2017, S. 298 mit Abb.
– WVZ Berckenhagen 1967: Ekhart Berckenhagen, Anton Graff. Leben und Werk, Berlin, Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 1967, S. 339, Kat.-Nr. 1286 (mit Abb. der 1. Fassung)

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

70,5 x 55 cm

Links/Dokumente

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Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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