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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 868]
https://id.smb.museum/digital-asset/5014479 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Porträt der Mutter des Künstlers

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Beschreibung

Nie wurde das Motiv der Mutter, speziell jenes der Mutter des Künstlers, so ernsthaft verfolgt wie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das hatte in Zeiten von Umbruch und Industrialisierung soziale und gesellschaftliche Gründe, aber hier auch individuelle. Rethel hat seine Eltern hoch verehrt und ihrem wechselnden Befinden nachgespürt. Am 30. September 1838 schreibt er der Schwester: »Trotz meiner Arbeit werde ich Ende Oktb. nach Cöln reisen, denn die beiden Alten sind jetzt zu allein, es blutet mir das Herz wenn ich die beiden entfernt von ihren Kindern umgeben von neu gebackenen Bekanntschaften in dem ernsten tristen Cöln mir denke es ist schrecklich« (Alfred Rethels Briefe, Berlin 1912, S. 49). Dabei war Johanna Rethel, geborene Schneider (1772–1857), keine arme Alte, sondern Fabrikantengattin und selbstbewußte Aachener Fabrikantentochter. Der goldfarbene Grund und die den Kopf gleich einer Aureole umrahmende Spitzenhaube sowie das schräg umgelegte Cape mit der kostbaren Stickerei verleihen auch ihrem Porträt Bedeutsamkeit.
Rethel fängt die herben Züge der Mutter und ihren prüfenden Blick mit sachlicher Genauigkeit und überraschender Könnerschaft ein. Die Detailtreue der Darstellung erinnert einerseits an die sogenannte altdeutsche Kunst der Renaissance, der sich Rethel auch in seinem übrigen Werk verbunden fühlte, und ist andererseits dem Realismus seiner Zeit verpflichtet. Rethel wurde schon mit 13 Jahren Schüler der Düsseldorfer Kunstakademie, von 1834 bis 1836 war er Meisterschüler bei Wilhelm Schadow. In diese Düsseldorfer Phase gehört das Bildnis der Mutter. Max Jordan urteilte in seinem Katalog zur Eröffnung der Königlichen National-Galerie Berlin im Jahre 1876: »Die Ursprünglichkeit künstlerischer Kraft und sein starker Sinn für das Monumentale gaben ihm als dem genialen Realisten der Düsseldorfer Schule eine hervorragende Bedeutung, welche seine Zeit weit überdauert« (Berlin 1876, S. 163). – Die Nationalgalerie erwarb das Bild aus dem Besitz des Malers Carl Sohn, Kind des Malers Carl Rudolph Sohn und seiner Ehefrau Else Rethel und damit sowohl Enkel von Alfred Rethel wie von dessen Kommilitonen aus Düsseldorfer Tagen, Carl Ferdinand Sohn.. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 61 x 47 cm; Rahmenmaß: 77 x 64 x 6 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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