Landau: Stadt

1702 belagerte Ludwig Wilhelm Markgraf von Baden, Anführer der kaiserlichen Rhein-Armee, die Festung Landau unter deren französischem Kommandanten Mélac. Um die Truppen bezahlen zu können, ließ der belagerte Kommandant sein Silbergeschirr zerteilen und mit entsprechenden Stempeln versehen. Er ließ 4, 2 und 1-Livrestücke daraus herstellen. Als man festellen musste, dass der innere Wert höher als der Nennwert war, wurde pro Stück ein Sou daraufgeschlagen. Das vorliegende Exemplar ist aus der Randpartie eines Tellers entstanden.
Vorderseite: Runder Stempel mit dem Wappen des französischen Kommandanten Mélac. Darunter Stempel mit der Wert-, Orts- und Jahresangabe in zwei Zeilen, darum acht Gegenstempel mit Lilie.
Rückseite: Eingraviertes und verziertes Wappen des Generals Mélac.
Mit Gegenstempel: Mit einem oder mehreren Gegenstempeln versehen. Diese sind u. a. zum Zweck der Auf- oder Abwertung und zur Anerkennung des Wertes angebracht, können auf den Ausgeber hinweisen oder in historischen Sammlungen den Besitzer eines Objektes.