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Münzkabinett Antike Römische Republik [18202198]
https://ikmk.smb.museum/image/18202198/vs_org.jpg (Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Reinhard Saczewski (Public Domain Mark)
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Röm. Republik: M. Iunius Brutus und L. Plaetorius Cestianus

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Beschreibung

Rom, 15. März 44 vor Christus: „Casca, der hinter Caesar stand, zog als erster den Dolch und stieß ihn ihm in die Schulter, aber nicht sehr tief. Als jetzt Caesar den Dolchgriff faßte und laut auf lateinisch rief: 'Verfluchter Casca, was tust du da?', rief der seinerseits auf griechisch seinen Bruder und verlangte Hilfe von ihm. Aber schon wurde Caesar von vielen Stößen getroffen, und wie er sich rings umblickte, sich hindurchdrängen wollte und nun auch Brutus den Dolch gegen sich zücken sah, ließ er die Hand des Casca los, die er noch festgehalten hatte, zog sich die Toga über den Kopf und gab seinen Leib den Stichen preis.” So berichtet der antike Schriftsteller Plutarch über den Mordanschlag auf Gaius Julius Caesar, der wie kein anderes Attentat bis heute die Historiker bewegt: War Caesar der machtgierige Diktator, und war der Tyrannenmord gerechtfertigt? Gegner und Anhänger Caesars standen sich in Rom gegenüber und zogen schließlich gegeneinander in den Krieg. Zur Rechtfertigung des Mordes diente eine Münze, die ein Jahr nach dem Anschlag im Feldlager eines der Attentäter, Marcus Iunius Brutus (85-42 v. Chr.), geprägt wurde. Als historische Quelle ist dieser sog. Brutus-Denar einzigartig, da er das Motiv eines der Hauptattentäter offenlegt. Die Vorderseite der Münze zeigt den Kopf des Brutus mit seinem Namen und dem Titel Imperator. Sie weist zugleich auf den Ahnherrn des Brutus, L. Iunius Brutus, hin, der 509 v. Chr. die Römer von der etruskischen Königsherrschaft befreit und damit die Republik begründet haben sollte. Wichtiger aber ist die Rückseite: Die Münzaufschrift nennt das Thema EID MAR (= Idibus Martii, der Diphthong EI steht für I). Die Iden bezeichnen die Mitte des Monats, hier den 15. März, den Tag der Ermordung Caesars im Jahr 44 vor Christus. Das Bild über der Münzinschrift war für die Römer eindeutig: Die Dolche, die den Tyrannen töteten, hatten den Römern die Freiheit wiedergegeben, hier symbolisiert durch die Mütze (pileus), die die Sklaven bei ihrer Freilassung erhielten. In dieser Überzeugung starb Brutus wenig später, nachdem er in der Schlacht von Philippi (November 42 v. Chr.) von Antonius, dem Rächer Caesars, besiegt worden war.
Vorderseite: Kopf des Brutus mit Bart nach r.
Rückseite: Kappe (pileus) zwischen zwei Dolchen.

Beschriftung/Aufschrift

Vorderseite: BRVT IMP - L PLAET CEST
Rückseite: EID MAR

Vergleichsobjekte

RRC: 508,3

Material/Technik

Silber; geprägt

Maße

Durchmesser
20 mm
Gewicht
3.81 g

Literatur

  • 81-83.
  • B. Weisser, Ahnenkult in der Römischen Republik - Die Münzemissionen des Marcus Iunius Brutus, in: A. Schwarzmaier (Hrsg.), Der Brutus vom Kapitol (2010) 114 f. Nr. 11 mit Abb. (dieses Stück).
  • B. Woytek, Arma et Nummi. Forschungen zur römischen Finanzgeschichte und Münzprägung der Jahre 49 bis 42 v. Chr. (2003) 526-528. 557 (Kleinasien, Thrakien oder Nordgriechenland, ca. Mitte-Okt. 42 v. Chr.). - Zur Geschichte des Bildmotivs der Rs. siehe R. Walburg, EID MAR: Die Macht der visuellen Kommunikation, Boreas 30/31, 2007/2008, 111-125.
  • G. Lahusen, Die Bildnismünzen der römischen Republik (1989) 17 f. Taf. 5, 2.
  • RRC Nr. 508,3 (Feldmünzstätte, 43-42 v. Chr.).
  • Schultz (1997) Nr. 318 (dieses Stück).
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Münzkabinett

Objekt aus: Münzkabinett

Das Münzkabinett zählt zu den bedeutendsten numismatischen Sammlungen der Welt. Es stellt seine Bestände vornehmlich im Bode-Museum auf der...

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