Rechenpfennige dienten bis zum Mittelalter und der frühen Neuzeit dem Rechnen auf dem Rechenbrett. Die Rechen- oder Raitpfennige (auch Jetons) wurden von Rechenpfennigmachern oder Flinderleinschlägern hergestellt. Vielfach wurde in ihren Darstellung auf Politik und Geschichte Bezug genommen. Der Rechenpfennigmacher Wolf Laufer stellt hier das „Geldmachen“ als eine Kunst dar, die Gerechtigkeit und Gunst einbringt. Auf der Kehrseite aber spricht er davon, das Geld einen schlechten Charakter hervorbringt. Die Darstellung des 17. Jahrhunderts ist vollgepackt mit Symbolen.
Vorderseite: Ein Mann in altspanischer Tracht mit Pluderhosen und Barett steht mit den Füßen in einer Waage, in den ausgestreckten Armen hält er mit der rechten Hand eine Uhr mit Kette und einen Pokal, in der linken Hand einen (Geld-)Beutel.
Rückseite: Eine Hand aus den Wolken hält eine Waage, links steht ein nur mit Lendentuch bekleideter Mann, der in der rechten Hand einen Zirkel und in der linken ein Winkelmaß und ein Senkblei hält. Rechts neben der Waage steht ein Mann mit Buch und Hund.
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