Wermuth, Christian: Schwarzer Adlerorden

Einen Tag vor seiner Krönung hatte Friedrich III. in Königsberg am 17.1.1701 den Hohen Orden vom Schwarzen Adler als fortan höchsten preußischen Orden gestiftet. Das Ordenszeichen besteht aus einem dunkelblau emaillierten achtspitzigen Kreuz mit goldenem Mittelmedaillon und den goldenen Initialen FR. In die Winkel des Kreuzes sind schwarze gekrönte (preußische) Adler gestellt. Der Orden wurde an einem orangefarbenen Band über der linken Schulter getragen. Der dazugehörige achtspitzige silberne Stern enthält im Mittelschild den schwarzen Adler auf weißem Grund, von einem Reif mit der goldenen Ordensdevise SUUM CUIQUE umgeben. Die Devise gab den Zweck des Ordens an: Recht und Gerechtigkeit zu üben und jedem das Seine zu geben. Der Orden hatte nur eine Klasse. Die Gestaltung der Rs. nimmt symbolisch auf die Ordensverleihung Bezug. Erster Ritter und zugleich Kanzler des Ordens war der Oberstkämmerer Graf Wartenberg. 1701 wurden zunächst 20 Mitglieder in den Orden aufgenommen. Die Gesamtzahl wurde auf 30 Personen beschränkt. Hinzu kamen die Söhne und Brüder des jeweils regierenden Königs als geborene Mitglieder. Zwei Jahre später, am 19.1.1703, wurde das erste Ordenskapitel gehalten, worauf sich das Datum der Medaille bezieht.
Vorderseite: Belorbeertes, geharnischtes Brustbild Friedrich I. mit umgelegtem Mantel und Ordensband nach rechts. Unter die Medailleursignatur C WERMUTH.
Rückseite: Szene mit der Ordenszeremonie: Der thronende König im Ordensornat des Großmeisters legt einem knienden Ritter die Kollane des Ordens um. Auf einem Tisch das Buch mit den Statuten und dem Einweihungsdatum: IN - AVG / XIX - IAN / MDC - CIII.