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Münzkabinett Medaillen Brandenburg-Preußen [18214277]
https://ikmk.smb.museum/image/18214277/vs_org.jpg (Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann) (Public Domain Mark)
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Koch, Johann Christian: Anfall Fürstentum Neuenburg

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Beschreibung

Dm mit Öse 78 mm, Dm ohne Öse 59 mm. Aus zwei Seiten zusammengesetzte und gehenkelte Hohlprägung, farbig emailliert, mit einer Kugelöse und einem Bandring. Vgl. für die Silbermedaille hier Objektnummer 18214276. - Die Stempel zu der Medaille 1707 waren im Auftrage des preußischen Königs Friedrich I. von dem Gothaer Medailleur Johann Christian Koch (1680-1742) geschnitten worden. Das Fürstentum Neuenburg/Neuchâtel kam nach dem Aussterben des Hauses Orléans-Longueville durch die Wahl der Stände an den preußischen König, der es als testamentarischer Erbe des Hauses Oranien seinem noch jungen Königreich einverleibte. 1814 ließ es Friedrich Wilhelm III. (1797-1840) als den 21. Kanton in die Schweiz aufnehmen, Erst 1857 verzichtete dessen Sohn Friedrich Wilhelm IV. (1840-1861) auf alle Rechte. Als weiterer Anlass zur Ausprägung der Medaille galt die gleichfalls im Jahr 1707 stattgefundene Geburt des Enkels Friedrich Ludwig, Sohn von Thronfolger Friedrich Wilhelm (I.) und Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg-Hannover. Allerdings starb er bereits am 13. Mai 1708. Erst der drittgeborene Sohn des Soldatenkönigs sollte den Thron besteigen, es war der später legendäre Friedrich der Große. Der Medaillenkünstler und Gemmenschneider Johann Christian Koch, geboren in Aken an der Elbe, aufgewachsen in Zerbst und Berlin, war mit der Fertigung dieses Gedenkstückes betraut worden. Koch war im Wirkungskreis des berühmten und excellenten Medailleurs Raimund Faltz aufgewachsen, sein Vater war neben verschiedenen Münzprägestätten auch für die Berliner Münzstätte tätig gewesen. Durch die Beziehungen des Vaters in der Münz- und Medaillenbranche gelang es ihm, nachdem Faltz ihn nicht als Schüler aufnehmen wollte, bei dem nicht minder bekannten Medailleur und Münzstempelschneider Christian Wermuth seine Ausbildung offiziell anzutreten. Zwar musste er dafür Berlin verlassen und in das gothaische Thüringen wechseln, aber die Verbindung zu Berlin und zu den höfischen Auftraggebern brach deshalb vorerst nicht ab.
Möglich ist, dass die zum Schmuckstück umgearbeitete Medaille im Auftrage des Gothaer Herzogs Friedrich II. durch die Tochter des bekannten Medailleurs Christian Wermuth, Maria Juliana (geb. 1692), in der Art eines Medaillenkleinodes emailliert wurde. Sie war ebenfalls Schülerin in Wermuths Werkstatt. In den Gothaer Sammlungen der Stiftung Friedenstein befinden sich mehrere Stücke dieser Kunstkammerarbeiten und auch das Berliner Münzkabinett besitzt eine weitere Arbeit, einen verzierten Dukat mit dem Porträt des Gothaer Herzogs, ebenfalls aus dem Jahr 1707. Besonders für Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg, ein Kunstmäzen auf dem Gothaer Thron, war die Medaille ein unverzichtbarer Bestandteil der höfischen Kunst. Er förderte die Barockmedaille in besonderem Maße. Von seiner rastlosen Sammeltätigkeit künden u. a. die umfangreichen und qualitätvollen Bestände seiner Münz- und Medaillenkollektion.
Vorderseite: Büste des Friedrich I. im Harnisch mit Mantel und Ordensband des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler.
Rückseite: Die Personifizierung Neuenburgs mit dem Neuenburger Wappenschild überreicht dem r. thronenden König Friedrich I. die Neuenburger Fürstenkrone. Im Hintergrund links die Ansicht der Stadt Neuenburg. Ganz rechts die Signatur K.

Beschriftung/Aufschrift

Vorderseite: FRIDERICVS REX BORVSS EL BR PR AVRIAC
Rückseite: RESTITVTORI NEOCOMI // MDCCVII (Dem Erneuerer Neuenburgs 1707)

Material/Technik

Silber; geprägt

Maße

Durchmesser
78 mm
Gewicht
58.60 g

Literatur

  • M. Eichhorn-Johannsen - A. Rasche (Hrsg.), 25 000 Jahre Schmuck (2013) 200 (dieses Stück).
  • W. Steguweit - B. Kluge, Suum cuique. Medaillenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen (2008) Nr. 76 (dieses Stück). Vgl. E. Bannicke, Johann Christian Koch. Medailleur des Barock. Die Kunstmedaille in Deutschland 21 (2005) Nr. 14 (Silbermedaille, weitere Lit.) Abb. S. 83 (dieses Stück).
Karte
Hergestellt Hergestellt
1707
Johann Christian Koch
Brandenburg
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1701
1700 1802
Münzkabinett

Objekt aus: Münzkabinett

Das Münzkabinett zählt zu den bedeutendsten numismatischen Sammlungen der Welt. Es stellt seine Bestände vornehmlich im Bode-Museum auf der...

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