Das Erzstift Magdeburg wurde im Westfälischen Frieden 1648 aufgehoben und in ein weltliches Herzogtum umgewandelt, das nach dem Tode des seit 1638 regierenden Administrators August von Sachsen-Weißenfels an Brandenburg fallen sollte. August starb am 4. Juni 1680. Die Huldigung der Stadt an den neuen Herrn erfolgte erst ein Jahr später am 30. Mai 1681. Auf diesen Anlass sind silberne und goldene Gedenkstücke geprägt worden, die in der Literatur teils als Münzen (Schrötter), teils als Medaillen (Oelrichs, Menadier, Brockmann) aufgefaßt werden. Die Silberstücke entsprechen dem Talergewicht, die Goldstücke sind im zehnfachen Dukatengewicht ausgegeben worden (s. Objektnummer 18201678), so dass sich aus metrologischen Gründen die Einordnung als Münzen anbietet. Auch die Signatur des städtischen Magdeburger Münzmeisters Johann Ehlers spricht dafür.
Vorderseite: Ansicht der Stadt Magdeburg, darüber ein von zwei aus Wolken ragenden Armen gehaltenes und mit drei Ketten an der Stadt befestigtes Medaillon mit dem Brustbild Friedrich Wilhelms. Neben dem Medaillon: Sic concatena-ta perennat.
Rückseite: In hügeliger Landschaft mit vier Ortschaften kniende Jungfrau (Personifikation Magdeburgs), einem aus den Wolken fliegenden Adler mit Füllhorn und Zepter ihre Hände entgegenstreckend. Im Abschnitt beiderseits der Jahreszahl das Münzmeisterzeichen I-E.
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