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Münzkabinett Antike Griechen, Römische Kaiserzeit [18237914]
https://ikmk.smb.museum/image/18237914/vs_org.jpg (Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann) (Public Domain Mark)
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Mauretanien: Iuba II.

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Beschreibung

Das vorliegende Stück ist Bestandteil eines Münzhortes, der 1907 in der Colonia Iulia Valentia Banasa [bei Regling (1910) abweichender Fundort Ksar-el-Kebir] im heutigen Marokko entdeckt worden ist. Der Fund umfasste mehrere Tausend Exemplare und gehört damit zu den größten bekannten Horten mit Iubadenaren. 26 Exemplare gelangten in das Berliner Münzkabinett. Andere wurden für die Sammlungen in New York, Paris, London, Algier und Winterthur gesichert. Eine Neuvorlage dieses wichtigen, um 17 n. Chr. schließenden Hortes steht durch das Münzkabinett in Winterthur bevor. - Der Löwenskalp auf dem Avers erinnert an die mythische Genealogie Iubas II. Der König behauptete, von dem Herculessohn Sophax abzustammen und reklamierte damit göttliche Ahnen für sich. Seine Gattin Kleopatra Selene beanspruchte für sich, sogar über beide Elternteile von Hercules abzustammen - pikanterweise eben auch über ihren Vater Marcus Antonius [dazu: D. W. Roller, The World of Juba II and Kleopatra Selene (2003) 154 f.]. Anders als sein Vater Iuba I. nimmt Iuba II. die Herculesangleichung nicht über die Physiognomie vor, sondern über Attribute, hier den Löwenskalp. Dies gibt dem König die Freiheit, sein Gesicht stark an das römische Ideal anzugleichen (vgl. K. Fittschen, Die Bildnisse der mauretanischen Könige und ihre stadtrömischen Vorbilder, Madrider Mitteilungen 15, 1974, 156-173. 167) und auf subtile Art seine Verehrung des - mittlerweile verstorbenen - Princeps auszudrücken. In eine ähnliche Richtung deutet die Übernahme des Kuhmotivs von den augusteischen Aurei RIC I² Nr. 536-538. Auch dies ist mit Dieter Salzmann als ehrende Geste gegenüber Augustus zu verstehen; gleichzeitig wird das Motiv durch Beigabe des Isisschmucks verändert und an die eigenen Bedürfnisse angepasst: Nun auf ägyptische Kulte der Isis bzw. Hathor gemünzt, nimmt es Bezug auf Iubas Gattin Kleopatra Selene.
Vorderseite: Kopf des Iuba II. mit Löwenskalp nach r.Im Nacken eine Keule.
Rückseite: Kuh steht nach r. Zwischen den Hörnern Kopfschmuck der Isis.

Beschriftung/Aufschrift

Vorderseite: REX IVBA
Rückseite: R XXXXII (im Regierungsjahr 42)

Vergleichsobjekte

IGCH: 2307

Material/Technik

Silber; geprägt

Maße

Durchmesser
19 mm
Gewicht
3.19 g

Literatur

  • D. Salzmann, Zur Münzprägung der mauretanischen Könige Juba II. und Ptolemaios, Madrider Mitteilungen 15, 1974, 174-183. 178.
  • IGCH I Nr. 2307.
  • J. Alexandropoulos, Les monnaies de l'Afrique antique (400 av. J.-C. - 40 ap. J.-C.) (2007) 420 Nr. 172.
  • J. Mazard, Corpus Nummorum Numidiae Mauretaniaeque (1955) 94 Nr. 226.
  • K. Regling, Zum Fund von Iubadenaren in Alkasar, ZfN 28, 1910, 9-27. 21 Nr. 33 (dieses Stück).
  • M. Spoerri-Butcher, Le monnayage d'argent émis par le roi Juba II de Maurétanie (I): Catalogue des monnaies datées, SNR 94, 2015, 33-114. 71 Typ 41 Nr. 479 (dieses Stück).
  • SNG Kop. Nr. 589.
Karte
Münzkabinett

Objekt aus: Münzkabinett

Das Münzkabinett zählt zu den bedeutendsten numismatischen Sammlungen der Welt. Es stellt seine Bestände vornehmlich im Bode-Museum auf der...

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