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Ethnologisches Museum Afrika [III D 3000]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1621847&resolution=superImageResolution#3514266 (Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin / Anika Niemeck (CC BY-NC-SA)
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Kalimba (Lamellophon)

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Beschreibung

Instrument mit typischer Fächerform, die sich im Raum des oberen und mittleren Zambezi-Tals entwickelte und aus Zambia sehr bekannt sind. Die Zuordnung „Maschona" dürfte wohl nicht stimmen. Andrew Tracey bei seinem Besuch am 14.2.1985 sagte nur, dass er glaube, dass es wohl kalimba zu benennen sei /- in der Tat ein häufig anzutreffender Name für jene kleinen transportablen Typen, wie man sie überall auf den Handels- und Karawanenstraßen, die vom Zambezi nach Norden führten, begegnete. Auf dem Kärtchen, das am Instrument selbst befestigt ist, steht übrigens „Simba", damit könnten die Azimba im Zambezi-Tal gemeint sein, jedenfalls, wenn es aus Zimbabwe stammen sollte, dann nur ganz aus dem Norden. Wahrscheinlich ist, dass es von einem Musiker stammt, der weit in Zambia, Malawi, Mocambique, Zimbabwe reiste. Es dürfte ein typisches „Reiselamellophon" gewesen sein. Die Stimmung entspricht Andrew Traceys „basic kalimba core" (A. Tracey 1972:88; vgl. Abb. 16 auf S. 29), obwohl sie jetzt eher pentatonisch klingt. Ein interessantes Konstruktionsmerkmal, das eine Modifikation des Zimbabwe/Zambezi-Formenkreises darstellt und möglicherweise ebenso die Entwicklungen weiter im Norden (in Zambia, Katanga und Angola) erklärt, ist die im Vergleich zu den Zimbabwe-Instrumenten veränderte Form des Stegs. Hier finden wir eine U-Form des Stegs, fast so gestaltet wie das phonetische Zeichen.
Ein Hintersteg ist nicht vorhanden - ein Merkmal, das wohl entwicklungsgeschichtlich von der mbira dza vadzimu entlehnt wurde. Diese kleinen Formen stehen auf jeden Fall mit dieser in Beziehung, aber in welcher Chronologie ist die Frage. Andrew Tracey stellte eine Evolutionsreihe vom Einfachen zum Komplexen auf; es könnte aber auch umgekehrt gewesen sein, dass sich diese Fächerformen von der mbira dza vadzimu ableiten.
Der Druckbalken hat die typisch eingerollten Enden, um die Schlaufen der Drähte zur Befestigung aufzunehmen. Die Befestigung ist typisch. Die Lamellen sind allerdings schmal, sie könnten bei so kleinen Lamellophonen auch nicht breiter sein, damit ist auch für diese Mutation eine funktionale Erklärung gebracht. In der Mitte findet sich ein Loch - hier offenbar niemals mit Spinnwebmembranen verklebt. Beim Spiel wurde das Instrument ohne Zweifel über eine kleine Kalebasse gehalten. Überaus interessant, ja „ästhetisch" gestaltet ist die Fächerform.

aus: Gerhard Kubik: Kalimba, Nsansi, Mbira - Lamellophone in Afrika: Veröffentlichungen des Museums für Völkerkunde Berlin (SMB), 1998 - Neue Folge 68 - Musikethnologie X, S. 224, 225 (Abb 164a) – Fassung leicht gekürzt
Sammler: Wessel, F.

Material/Technik

Holz, Metall

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 3 x 15 x 11,5 cm; Gewicht: 0,1 kg

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Objekt aus: Ethnologisches Museum

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