In weiten Bereichen Westafrikas findet man in schmalen Bändern gewebte und zu großen Tüchern zusammengenähte Stoffe. In Ghana stellte man sie ursprünglich aus Baumwolle her und färbte sie mit Indigo. Mit dem wachsenden Handel des Asante-Reichs wurde Seide importiert, die in komplizierten Webtechniken ebenfalls in Bändern gewebt zu Tüchern verarbeitet wurde. Webereien existierten unter königlicher Aufsicht seit dem 17. Jahrhundert in dem nahe der Hauptstadt Kumasi gelegenen Ort Bonwire. Das Tragen dieser wertvollen Seidenstoffe, deren komplexe Muster verschlüsselte Botschaften übermitteln, war zunächst dem König, der Königinmutter oder dem Hof vorbehalten, zumindest musste jeder Stoff dem König zuerst vorgelegt werden. Heute sind Kente-Stoffe oder mit Kente-Motiven bedruckte Stoffe auch außerhalb Afrikas verbreitet. Vor allem in der afroamerikanischen Bevölkerung der USA sind sie zu einem Symbol für „afrikanische Kultur“ geworden. / P.J.
Sammler: Menzel, Brigitte
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