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Ethnologisches Museum Afrika [III A 566]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=220475&resolution=superImageResolution#1481390 (Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin / Hans-Joachim Radosuboff (CC BY-NC-SA)
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Krönungsmantel

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Beschreibung

Vgl. Aktvorgang E 701/1868, Blatt 2:
Der Vizekonsul des Norddeutschen Bundes, Nerenz, schreibt am 19.6.1868 aus Kairo an den Kanzler des Norddeutschen Bundes, Bismarck, und gibt den Rat, Gegenstände, die die Missionare Ch. F. Bender, Th. Waldmeier und J. Mayer aus Äthiopien mitbrachten, für die ethnogr. und hist. Sammlungen zu erwerben. Die Gegenstände:
1. das Zelt des Königs Theodoros (Waldmeier);
2. ein Sattel des Königs Theodoros (Bender);
3. ein Damenmantel (Mayer). Ein abessynischer sogenannter Königinnenmantel (:getragen:) von Seidenstoff, an den beiden Rändern bunt gestickt und reich mit silbernen Baumeln und Kordeln behängt. An den Schultern und auf dem Rücken befinden/sich je zwei große Rosetten von kostbarer Filigran=Arbeit. Vorn ist der Mantel geschlossen durch ein grosses silbernes Schloß, ebenfalls mit Filigran von
ausgezeichneter Arbeit. Der Besitzer J. Mayer fordert 300 Maria Theresien= Thaler.
Was die Authenticität vorgenannter Gegenstände anlangt, so erscheint dieselbe sicher, da es notorisch ist, daß die erwähnten drei Missionare in unmittelbarer Umgebung des Königs waren, zu welchem sie stets in freundlichen Beziehungen standen. Eventuell würden hierüber die im Auftrage Sr. Majestät in Abessinien gewesenen Herren, Graf Seckendorff (odor Soitaondorff), Lieutnant Stumm und Dr. Rohlfs zuverlässige Auskunft ertheilen können. Was den sub 3 angeführten Mantel betrifft, so findet sich ein gleicher auch im Besitz des nach Jerusalem gereisten Missionars Saalmeyer, und existieren im Ganzen 8 dergleichen Mäntel. Theodorus hatte sie in den berühmten Filigranwerkstätten zu Adoa als Hochzeitskleider für die englische Königin bestellt, falls Sie seinen Werbungen Gehör schenken sollte. Nachdem sich indessen diese Hoffnungen zerschlagen hatten, verschenkte er sie in vereinfachter Ausstattung an die vornehmsten Frauen des Landes, zu welchen auch die Gattinnen vorbenannter Missionare (:Abessynierinnen von Geburt:) gerechnet wurden. Zwei dieser Mäntel hat Lord Napier erworben und Ihrer Majestät der Königin von England als Trophäen nach London versandt.
Was die geforderten Preise betrifft, so erscheinen dieselben nicht hoch;
.... Die Besitzer wünschen..., daß die gn. Gegenstände für eine vaterländische Sammlung erworben würden. ..... gez. Nerenz .....".
Erwerbung der genannten Stücke kommt nicht zustande. Vgl. Akt. 751/68: der Sattel wird nochmals angeboten, für 500 Mark. Kauf wird abgelehnt.
Vgl. Akt. 268/70: Brief der Missionsgesellschaft zu Basel (Chrischona) vom 14.3.1870: ..."Von weiland König Theodoros von Abyssinien wurde einem unserer Missionare u. dessen Frau 1 mit reicher Stickerei und mit Silber=u. Filigrane Arbeit reich verzierter Damenmantel, der als besondere Auszeichnung (eine Art von Adels-Verleihung) nur vom König selbst verliehen werden darf ... ((Sattel wird auch angeboten!))
beides einen Werth von Thn. 700,-repräsentierend ..... zum Präsent gemacht …. Kauf wird abgelehnt.

Angaben zur Herkunft:
Karl Heinrich Saalmüller (29.11.1829 - 1906), Sammler
historische Bezeichnung: Abessinien
heutige Bezeichnung: Äthiopien (Land)

Material/Technik

Seide, Gold, Silber, Baumwolle

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