museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 19586]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=593008&resolution=superImageResolution#1679986 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Terrakotte in Gestalt eines tanzenden, geflügelten Bes

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Terrakotte aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert zeigt den tanzenden Zwerggott Bes. Der en face darstellte Gott in schwunghafter Tanzbewegung ist durch seine bärtigen, etwas grotesk wirkenden Gesichtszüge mit heraushängender Zunge gekennzeichnet. Er ist in einem ärmelfreien, unter dem Bauch gegürtelten Gewand gekleidet und trägt einen Kopfschmuck aus langen Straußenfedern. Als Zusatzattribut bekommt er hier noch ein Paar Flügel. In seiner rechten Hand hält er am Körper ein längliches Objekt mit Verzierungen, wahrscheinlich einen Weinkrug. Er steht auf einem mit Akanthusblättern verzierten Kapitell. Typisch für eine ägyptische Terrakotte wurden nur die Details der Vorderseite ausmodelliert. Die Rückseite besteht lediglich aus einer gewölbten, glatten Schale, zu der noch eine Öse hinzugefügt ist. Solche Tonfiguren wurden in der Regel in Privathäusern in Wandnischen, die als eine Art Hausaltar fungierten, aufbewahrt. In ebensolchen Wandnischen wurden sie auch in ägyptischen Siedlungen der griechisch-römischen Zeit aufgestellt. Mit der Öse konnten sie in der Nische aufgehängt werden.
Der Gott Bes, der ursprünglich aus dem Sudan stammte und ab spätestens der 12. Dynastie in Ägypten belegt ist, wurde vom ägyptischen Volk als eine Art Schutzgottheit im häuslichen Bereich verehrt. Durch sein wildes, schreckhaftes Aussehen wurde Bes die Funktion zugewiesen, die Menschen vor bösen Kräften zu bewahren. Außerdem wurde er häufig im Umfeld der Göttin Hathor mit Musik, Tanz und Trunkenheit in Verbindung gebracht. Tanz und Musik wurden bei Bes nicht nur als Mittel der Abwehr verstanden, sondern spielten zugleich auch Freude, Heiterkeit sowie die dadurch hervorgebrachte Sexualität an. Auch der Weinkrug des Bes lässt sich in diesem freudestiftenden Zusammenhang verstehen.
In der Ikonographie des musizierenden, tanzenden und trinkenden Bes ist er zum einen ein apotropäischer Gott für das ägyptische Volk. Zum anderen steht er in enger Beziehung mit Fruchtbarkeit und Zeugung. In dieser Gestalt spielt er insbesondere in den Bereichen Fruchtbarkeit, Empfängnis, Schwangerschaft, Geburt und Kindbett eine besonders wichtige Rolle für die Frauen.
(I. Liao)

Material/Technik

Mergelton (Material / Ton, gebrannt); bemalt

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 18 x 10,5 x 4,1 cm; Höhe: 18 cm (lt. Inv.); Gewicht: 194 g

Links/Dokumente

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.