Karel Slabbaert präsentiert hier eine ungewöhnliche Darstellung von der Werkstatt des Evangelisten Lukas, dem Patron der Kunstmaler. Im Vordergrund eines hochgewölbten Raumes befindet sich die Staffelei mit einem unvollendeten Bild, das die "Ruhe auf der Flucht" zeigt. Vor der Staffelei steht ein roter, samtbezogener Stuhl mit prächtigen, phantastischen Formen. Zur Rechten befindet sich Malwerkzeug, ein Gipskopf sowie ein aufgeschlagenes, großformatiges Buch. Eventuell die Bibel, an dessen Neuem Testament er gerade arbeitet. In der linken vorderen Ecke ist ein Reibstein mit roter Farbe und dazugehörigen Utensilien zu erkennen. Im Hintergrund sitzt der greise Evangelist Lukas, in Nachdenken versunken, an einem Tisch und schreibt. Neben ihm ist sein Attribut, der Ochse, zu erkennen. Von links fällt das helle Licht durch ein geöffnetes Fenster fällt. Das Bildnis über ihm auf dem Mauervorsprung zeigt ein Selbstbildnis des Malers des Bildes, Karel Slabbaert, mit einem kleinen Porträt seiner zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon verstorbenen Frau in der Hand. Das Thema der Werkstatt des Evangelisten Lukas wurde vor allem im 16. Jahrhundert und zu Beginn des 17. Jahrhundert dargestellt und dann zunehmend von Atelierdarstellungen der Genremalerei abgelöst. Slabbaerts Gemälde stellt eine ungewöhnliche Mischung dieser beiden Sujets dar. SIGNATUR / INSCHRIFT: Bez. links unten auf der Kante einer Steinplatte neben dem Reibstein: KAREL..LAP[..]AE[..] f. (Nachnahme undeutlich)
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