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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [141]
https://id.smb.museum/digital-asset/5947415 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Christoph Schmidt (CC BY-NC-SA)
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Maria mit dem Kind / Madonna Solly (Maria mit dem Kind, Madonna Solly, The Virgin and Child / Solly Madonna)

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Beschreibung

"Von den fünf frühen Berliner Madonnenbildern Raffaels ist die Madonna Solly die früheste*. Sie entstand, als Raffael in der Werkstatt Peruginos in Perugia arbeitete und in Città di Castello die ersten eigenen Aufträge ausführte. Die Pose des auf dem Schoß Marias siitzenden Christuskindes, das mit dem Körper und den Beinen nach rechts gerichtet ist, den Kopf dagegen nach links wendet, hat Raffael von Perugino übernommen, offenbar von einem Karton, den Perugino in mehreren Werken verwendet hat (Altarbilder in den Uffizien (1493) und in Cremona (1494). Dort waren Kopfhaltung und Blick des Kindes als Hinwendung zu einer seitlich stehenden Heiligenfigur motiviert, während in mehreren Madonnenbildern Peruginos aus der Zeit um 1500 die Pose des Kindes trotz fehlender Bezugsperson beibehalten ist. In Raffaels Bild ist die Kopwendung und Blickrichtung des Kindes neu motiviert durch das Buch, das Maria mit ihrer rechten Hand ihm hinhält und in dem sie selbst liest: das Buch ist der für Mutter und Kind gemeinsame Bezugspunkt ihrer Aufmerksamkeit. Raffael folgt auch im Stilistischen Peruginos umbrischem Typus des Madonnenbildes in halber Figur vor einem Landschaftsgrund mit sanften Hügelkonturen, die von einzelnen Bäumen belebt sind. Doch der Ansatz zu einer psychologischen Durchdringung und Sichtbarmachung der Wechselbeziehung von Mutter und Kind ist neu, eine erste Errungenschaft seiner moderneren, menschlicheren Kunstauffassung - Das Motiv des Buches hat er variiert in einem stilistisch und zeitlich benachbarten Madonnnebild (Los Angeles, Norton Simon Museum of Art), auf das sich verschiedene Vorzeichnungen beziehen, die manchmal fälschlich (so im Verz. v. 1931) mit der Madonna Solly in Verbindung gebracht wurden. In Beziehung zu letzterer steht dagegen eine Federzeichnung Raffaels im Louvre (Nr. 1607). - Der Vogel, den das Kind mit einer feinen Schnur an der rechten und mit der linken Hand festhält, symbolisiert die Seele (vgl. Rubens Kat. Nr. 763) und deutet als Disteln und Dornen fressender Stieglitz auf die Passion und Auferstehung Christi. - Eine zweite, zeitgenössische Fassung (1961 in italienischem Privatbesitz) wurde von Longhi als originale Erstfassung publiziert". Letzere ist aber bloß eine Kopie.* Vielleicht ist aber doch eher die Madonna Dotallevi (Ident. Nr. 147) die früheste. Contini 2019

Material/Technik

Pappelholz

Maße

Bildmaß: 54,3 x 40,6 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 54.3 x 40.6 cm, Rahmenaußenmaß: 73,2 x 59,3 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 73.2 x 59.3 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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