1925 zeigte der Silberschmied Jean-Emile Puiforcat seine Arbeiten auf der legendären Ausstellung „Arts Décoratifs et Industriels Modernes" in Paris, die einer ganzen Kunstströmung – dem Art Déco - seinen Namen gab. Das Thema sollte die Moderne sein, so dass bei der Schau keine Kopien oder Nachbildungen vergangener Stile geduldet wurden. Die Ausstellung zelebrierte Luxus und ausgesuchten Geschmack, der weit über den Bedürfnissen und Möglichkeiten des Normalverbrauchers lag. Die exklusiven Silberwaren, wie sie Jean Puiforcat anbot, entsprachen ganz den luxuriösen Vorstellungen. Der Ausstellungskatalog von 1925 konstatiert bei der modernen Goldschmiedekunst den Trend zu einfachen Formen, den Verzicht von Ornamentik und die Suche nach neuen Lösungen. Jean Puiforcat wird als Künstler gelobt, der bei der Form alles weg ließe, das nicht für die Funktion dringend nötig sei. Beim vierteiligen Kaffee- und Teeservice spielt Puiforcat mit dem Gegensatz von glänzendem Silber zu matten Makassar-Ebenholz. Die feinen Querrillen in unteren zwei Dritteln der Gefäße betonen zudem das Volumen. Der scheibenförmige Deckelknauf sowie die kantigen Henkel, welche bis auf den Boden hinab gezogen sind, unterstreichen den sachlich technoiden Charakter des luxuriösen Silberservice. STh
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