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Kunstgewerbemuseum [1907,3]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=2417804&resolution=superImageResolution#5637220 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Saturia Linke (CC BY-NC-SA)
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Große Schale mit ostasiatischem Dekor

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Beschreibung

In den 1720er und 1730er Jahren entstanden in der Meißener Manufaktur vielfältige Dekore nach ostasiatischen Vorbildern. August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen (reg. 1694–1733) legte zu derselben Zeit eine der größten Sammlungen fernöstlicher Porzellane an, die mehr als 22.000 Objekte umfasste. Vorgesehen war sie für die Ausstattung des Holländischen (später Japanischen) Palais, das er 1717 erworben hatte. Als die 1710 gegründete Meißener Manufaktur - der ersten Porzellanmanufaktur auf europäischem Boden - die technischen Anfangsschwierigkeiten überwunden hatte und ein immer reicheres eigenes Sortiment an fein bemalten Porzellanen produzierte, reifte der Plan, auch die Meißener Porzellane im Holländischen Palais zu präsentieren. Um zu demonstrieren, dass die sächsischen Porzellane den ostasiatischen nicht nur ebenbürtig waren, sondern diese sogar übertrafen, sollten sie im ersten Stock, der Beletage gezeigt werden, während den ostasiatischen Porzellanen das untere Stockwerk zugewiesen wurde. Das großangelegte Projekt wurde letztlich nie vollständig realisiert. Im Zusammenhang mit den Planungen ergingen an die Meißener Manufaktur auch zahlreiche Aufträge, ostasiatische ("indianische" im damaligen Sprachgebrauch) Porzellane zu imitieren, sei es mit dem Ziel, die Sammlung ostasiatischer Porzellane zu ergänzen und Lücken zu schließen, sei es mit dem Ziel, sich mit diesen zu messen und sie zu übertreffen.
Eine recht genaue Übernahme ostasiatischer Vorbilder stellt auch der Dekor der großen Schale dar. Ein chinesischer Teller der "famille verte", der sich bis zum Zweiten Weltkrieg in der Sammlung des Berliner Kunstgewerbemuseums (Schlossmuseum) befunden hat, hatte einen sehr ähnlichen Dekor. In mehrfarbiger Muffelmalerei sind Blütenzweige auf die weiße Porzellanglasur gemalt: Päonien-, Prunus- und Feldrosenzweige in Eisenrot, Hellgelb und Hellblau. Die Zweige sind Blauviolett. Die asymmetrische, flächige Darstellungsweise ist typisch für ostasiatische Dekorvorstellungen. Der Rand ist mit einer Ornamentbordüre aus eisenrotem Netzmuster und grün-gelben Blüten dekoriert, die von Reserven mit eisenroten Prunuszweigen unterbrochen wird.
Die Rückseite der Schale weist einen zarten eisenroten Blütenrankendekor auf.
Gemarkt ist die Schale auf der Unterseite mit der Schwertermarke mit Punktknäufen in Unterglasurblau. In die Innenseite des Standrings, in einer linken oberen Diagonale der Schwertermarke, sind zwei kleine Formerzeichen gepresst (Quadrate aus je vier Punktquadraten), laut S.Bursche sind es die Zeichen des Formers Grund senior.
Lit.: S. Bursche: Meissen, Kat. Berlin (KGM) 1980, S. 221, Kat. Nr. 208.
ClKa

Material/Technik

Porzellan mit Aufglasurmalerei

Maße

Höhe: 5,4 cm bis 6 cm; Durchmesser: 39 cm; Durchmesser: 25,4 cm (Standring)

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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