Kleine Beckenschläger-Schüssel mit aufspringendem Hirsch in einer Landschaft mit Bäumen und Blumen. Eine Wellenranke umrahmt die Darstellung. Auf dem Rand erscheint ein gepunzter Palmettenkranz. Ein größeres Exemplar mit dem gleichen Hirsch-Motiv befindet sich in der Sammlung Egyeki-Szabó (Nr. 51).
Der Hirsch, liegend oder aufspringend dargestellt, ist als Christus-Symbol eines der ältesten Mittelmotive, welches für Beckenschläger-Schüsseln verwendet wurde. Dabei überwiegt bei Exemplaren aus dem fortgeschrittenen 15. Jahrhundert die Darstellung des lagernden, bei solchen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts dagegen die des aufspringenden oder stehenden Hirsches.
Beckenschläger-Schüsseln aus getriebenem Messing wurden zunächst überwiegend als Hausgerät benutzt, etwa als Blutschüsseln oder Waschgerät. Erst im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden Dekore und bildliche Darstellungen üblich, so dass die Schüsseln zuweilen zum reinen Schmuckgegenstand werden konnten und zunehmend auch im sakralen Bereich Verwendung fanden, so als Taufschüsseln oder Kollektenteller.
Zentren der Herstellung waren Nürnberg, Dinant und der Niederrhein. Sichere Hinweise zur Lokalisierung einzelner Exemplare fehlen zumeist, so dass die in der Literatur häufig vorgenommenen Zuweisungen nach Nürnberg in der Regel als nicht gesichert gelten können. LL
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