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Kunstgewerbemuseum [F 2381 b]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=885902&resolution=superImageResolution#4693839 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Hans-Joachim Bartsch (CC BY-NC-SA)
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Kopf eines Klerikers mit Birett

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Beschreibung

Eine von insgesamt drei zusammengehörigen Scheiben, die Köpfe von Klerikern mit Birett darstellen (außerdem Inv. Nr. F 2381 b und F 2381 c). Der ins Profil gewendete (F. 2381 a) und die beiden in Dreiviertelansicht wiedergegebenen (F 2381 b und c) Männer sind durch Tonsur und Birett als Angehörige des geistlichen Standes gekennzeichnet. Möglicherweise Teile einer größeren szenischen Darstellung, können sie aber auch, was ihre einheitliche Gestaltung nahe legt, in der Randleiste einer ornamental oder blank verglasten Scheibe, vielleicht auch von Medaillons umschlossen, in deren Zentrum gesessen haben. Nicht ausgeschlossen scheint ferner ihre Verwendung zur Belebung einer Rahmenarchitektur.
Mit ihren ausdrucksvollen Mienen spiegeln die Gesichter unterschiedliche Charaktere und Gemütsverfassungen wider. Die sicher in auf- und abschwellendem Pinselstrich angelegte Zeichnung belegt ebenso wie die mit leichter Hand in zart nuancierter und dicht strichelnder Manier modellierten Binnenformen und das eigentümliche Ornament der inneren Ohrmuscheln, dass die Köpfchen von ein und demselben Maler ausgeführt wurden. Er bediente sich überwiegend graphischer Mittel und war versiert im Umgang mit Silbergelb, das er gelegentlich zu einem Wasserton verdünnte, um nur mit einem Hauch die Wölbung des Biretts anzudeuten.
Anhaltspunkte für eine Datierung geben die Frisuren mit den kurzen lockigen Haaren, die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts modern waren. Die ovalen breitwangigen Gesichter mit ausgeprägtem Kiefer, schmalen Mund und die mandelförmigen Augen mit betontem Oberlid und zur Seite blickender Pupille begegnen vor allem um 1330. Stilistisch noch am nächsten stehen ihnen einige Köpfe in den Bildfenstern von Saint-Ouen in Rouen, die zwischen 1325 und 1339 und von wahrscheinlich in Paris geschulten Ateliers ausgeführt wurden, wo sich freilich von der Glasmalerei dieser Zeit selbst so gut wie nichts mehr erhalten hat. Pariser Einflüsse verraten jedoch die stilistischen Analogien zu den ausdrucksstarken
Buchmalereien aus der Nachfolge des Jean Pucelle (gest. 1334) oder dem Umkreis des Jean Le Noir (tätig 1335–1380). Sie dürften vor diesem Hintergrund um 1330 in Paris selbst oder in der Region entstanden sein. Dass sie gar aus einem Bildfenster der Kathedrale Nôtre-Dame stammen, scheint angesichts der Tatsache, dass noch im 19. Jahrhundert Reste der Kapellenverglasung in den Handel kamen, nicht ausgeschlossen.
CVMA 98721

Angaben zur Herkunft:
um 1325/30
Entstehungsort stilistisch: Frankreich (Paris?)

Material/Technik

Glas farblos; Silbergelb, Schwarzlot

Maße

Höhe x Breite: 14 x 10,8 cm

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

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