Im Zentrum der Schüssel befindet sich ein Profilporträt des römischen Politikers und Schriftstellers Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.) mit der Umschrift "MARCVS TVLIVS CIC/ERO CONS". Cicero war im Jahre 63 v. Chr. Konsul. Die beiden das Mittelmotiv umlaufenden Schriftbänder treten in gleicher Form auch auf einer Schüssel mit der Darstellung der Kundschafter mit der Traube im Besitz des Berliner Kunstgewerbemuseums auf (Inv. Nr. K 4473). Das Museum besitz ein noch ein kleineres Exemplar einer Schüssel mit Cicero-Porträt ohne die äußern Schriftbänder (Inv. Nr. M 2580). Ein Exemplar mit dem gleichen Bildmotiv und einem Schriftband befindet sich in der Sammlung Egyeki-Szabó (Nr. 129).
Beckenschläger-Schüsseln aus getriebenem Messing wurden zunächst überwiegend als Hausgerät benutzt, etwa als Blutschüsseln oder Waschgerät. Erst im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden Dekore und bildliche Darstellungen üblich, so dass die Schüsseln zuweilen zum reinen Schmuckgegenstand werden konnten und zunehmend auch im sakralen Bereich Verwendung fanden, so als Taufschüsseln oder Kollektenteller.
Zentren der Herstellung waren Nürnberg, Dinant und der Niederrhein. Sichere Hinweise zur Lokalisierung einzelner Exemplare fehlen zumeist, so dass die in der Literatur häufig vorgenommenen Zuweisungen nach Nürnberg in der Regel als nicht gesichert gelten können. LL
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